SBB-Chef Andreas Meyer schwingt im Vergleich der bundesnahen Unternehmen lohnmässig weiterhin deutlich obenaus: Meyer verdiente im vergangenen Jahr 1,072 Millionen Franken – rund 14 Prozent mehr als im Jahr davor.
Der Lohn des 54-jährigen Meyer hatte im Jahr 2013 noch 943’698 Franken betragen. Wie 2012 knackte er im vergangenen Jahr nun wieder die Millionengrenze.
Der höhere Lohn von Meyer ist auf einen deutlichen Anstieg bei den variablen Leistungskomponenten, Erfolgsanteilen und Bonifikationen zurückzuführen. Diese stiegen um über die Hälfte. Der fixe Lohnanteil des SBB-Chefs blieb mit 580’000 Franken auf dem Niveau des Vorjahres.
Im Kaderlohnbericht, den der Bundesrat am Mittwoch gutgeheissen hat, wird der höhere Lohn von Meyer denn auch mit der «besseren Konzernzielerreichung» begründet. Deshalb seien die Bezüge des CEO und der übrigen Konzernleitungsmitglieder deutlich angestiegen.
2014 hatte die SBB einen Konzerngewinn von 373 Millionen Franken erwirtschaftet, 135 Millionen Franken mehr als im Vorjahr. Weil gleichzeitig die Verschuldung anstieg, sprach der Bundesrat im März von einer «herausfordernden» finanziellen Situation für die Bundesbahnen. Er erwartet eine nachhaltige Verbesserung der Jahresergebnisse und eine höhere Produktivität, insbesondere im Personenverkehr.
RUAG-Chef auf zweitem Platz
Weit hinter Meyer folgt dann das zweitbestverdienende Kadermitglied bei den bundesnahen Betrieben: Urs Breitmeier, Geschäftsführer des Rüstungs- und Technologiekonzerns RUAG. Auch er bekam im vergangenen Jahr deutlich mehr Lohn als 2013.
Insgesamt sprangen 874’400 Franken heraus – gegenüber 845’651 Franken ein Jahr zuvor. Der Technologie- und Rüstungskonzern habe im Geschäftsjahr 2014 die Erwartungen des Bundesrates vollständig erfüllt, heisst es in dessen Bericht.
Die Konzernleiterin der Post, Susanne Ruoff, verdiente im vergangenen Jahr 824’585 Franken. Dies waren 57’853 Franken oder 7,5 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Ruoffs Grundlohn stieg im Vergleich zur Vorperiode um 40’000 Franken auf 570’000 Franken an.
Weniger Lohn für FINMA-Direktor
Leicht gestiegen ist im vergangenen Jahr auch der Lohn von SUVA-Geschäftsleiter Ulrich Fricker. Er verdiente 631’544 Franken. Deutlich weniger verdient hat dagegen der FINMA-Direktor. Der Ende März 2014 abgetretene Patrick Raaflaub und sein Nachfolger Mark Branson erhielten zusammen 509’414 Franken. Im Jahr zuvor hatte Raaflaub noch 542’800 Franken verdient.
Der Lohn von SRG-Generaldirektor Roger de Weck lag im Jahr 2014 bei 560’411 Franken – rund 69’000 Franken mehr als im Jahr davor. Der Vergleich mit dem Vorjahr ist gemäss Kaderlohnreporting jedoch wenig aussagekräftig, da für 2013 aufgrund einer Übergangsregelung nur 40 Prozent der Leistungskomponente ausbezahlt wurden. Seit 2014 wird die ganze Leistungskomponente jeweils im April für das Vorjahr ausbezahlt.