Roger Federer hat am Australian Open in Melbourne mit einer überzeugenden Leistung seinen 31. Grand-Slam-Viertelfinal in Serie erreicht.
Der 30-jährige Baselbieter bezwang in der Night Session den australischen Hoffnungsträger Bernard Tomic (ATP 38) in einer Stunde und 44 Minuten 6:4, 6:2, 6:2 und blieb damit auch in seiner dritten gespielten Partie in Melbourne ohne Satzverlust. Im Viertelfinal, seinem 31. in Folge an einem Major-Turnier, trifft die Nummer 3 der Weltrangliste nun am Dienstag auf den Argentinier Juan Martin Del Potro (ATP 11), der den Deutschen Philipp Kohlschreiber ebenfalls klar in drei Sätzen (6:4, 6:2, 6:1) bezwang.
Gegen Tomic bot Federer seine mit Abstand beste Leistung in diesem Jahr. Federer dominierte die Ballwechsel von der Grundlinie mehrheitlich und spielte mehrere fantastische Winner. Im ersten Satz nützte er die erste sich ihm bietende Gelegenheit zum Break, in den Sätzen zwei und drei durchbrach er den Service des Gegners mehrmals. Für Federer war es der zweite Sieg im zweiten Spiel gegen Tomic. Das erste Aufeinandertreffen in der Davis-Cup-Partie im letzten September in Sydney hatte Federer in vier Sätzen gewonnen.
Zu Beginn wie ein Boxkampf
Zu einem Satzgewinn fehlte Tomic diesmal einiges. In die Nähe kam er im ersten Satz, in dem er bis zum 4:4 mithielt. „Am Anfang ähnelte die Partie einem Boxfight“, meinte Federer später. Beide Spieler drückten enorm aufs Tempo. Nach der ersten halben Stunde steigerte sich Federer aber enorm. Bernard Tomic bekundete ab diesem Moment grösste Mühe, überhaupt noch ein Aufschlagspiel durchzubringen.
Federer: „In den 20 Minuten nach dem ersten Break gelang es mir, seinen Elan zu brechen. Aber ich musste ausgesprochen gut spielen, um ihn zu bezwingen. Spielte ich etwas weniger gut, dann hätte alles anders ausgesehen.“ Federer gelangen fantastische 45 Gewinnschläge bei nur 28 unerzwungenen Fehlern.
Jetzt trifft Federer auf den «Turm von Tandil»
Gut spielen muss Federer auch in den Viertelfinals gegen Juan Martin Del Potro. Vor drei Jahren fügte der Basler dem Argentinier in Melbourne in den Viertelfinals die klarste Karrierenniederlage zu (3:6, 0:6, 0:6). Ebenfalls 2009 bezwang Del Potro den Schweizer aber sowohl im US-Open-Final (3:6, 7:6, 4:6, 7:6, 6:2) wie am Masters (6:2, 6:7, 6:3).
Das letzte Aufeinandertreffen vor einem halben Jahr in Cincinnati gewann Federer mit 6:3, 7:5. Del Potro, wegen seiner Körpergrösse der «Turm von Tandil» genannt, verlor am Australian Open in der 1. Runde gegen den Franzosen Adrian Mannarino den ersten Satz, seither feierte er aber zwölf Satzgewinne hintereinander.