Roger Federer steht beim Rasenturnier in Halle zum zehnten Mal im Final. Der Titelverteidiger setzt sich im Halbfinal gegen den Aufschlaggiganten Ivo Karlovic (ATP 27) 7:6 (7:3), 7:6 (7:4) durch.
Es war für Federer wie erwartet ein Geduldsspiel, war er doch bei Aufschlag von Karlovic weitgehend chancenlos. Einzig im zweiten Satz bot sich dem Weltranglisten-Zweiten beim Stand von 2:2 eine Chance zum Servicedurchbruch, als er 30:0 führte und es danach über Einstand ging. Im ersten Durchgang hatte Federer beim Return bis zum Tie-Break gerade mal drei Punkte gewonnen.
Der Baselbieter seinerseits musste bei eigenem Aufschlag beim Stand von 1:2 im zweiten Satz gar einen Breakball abwehren, was er mit einem Servicewinner souverän tat. In den Tie-Breaks war Federer dann aber der Herr auf dem Platz. Im ersten Durchgang gelang ihm mit einem Returnwinner mit der Rückhand das erste Mini-Break zum 4:3, ehe ihm Karlovic mit seinem einzigen Doppelfehler der Partie zum 3:7 half. Im zweiten gelang ihm das entscheidende Mini-Break zum 5:4 – der Kroate schlug einen einfachen Volley ins Netz.
Damit weist Federer im diesjährigen Turnier in Halle in den Kurzentscheidungen weiterhin eine makellose Bilanz aus, hatte er doch schon die ersten drei gegen Philipp Kohlschreiber (2) und Florian Mayer für sich entschieden. Karlovic dagegen, der im Viertelfinal gegen Tomas Berdych 45 Asse serviert und damit einen Rekord in Spielen über zwei Gewinnsätze aufgestellt hatte, reist mit einer 0:5-Bilanz in den Tie-Breaks nach Hause. In den Duellen zwischen Federer und Karlovic steht es in den Kurzentscheidungen jetzt 18:3 für den Schweizer, der im Head-to-Head nun 13:1 führt.
Der Gegner im sechsten Endspiel des Jahres – in Brisbane, Dubai und Istanbul triumphierte Federer – heisst Andreas Seppi (It/ATP 45). Der Südtiroler profitierte von der Aufgabe des an Nummer zwei gesetzten Japaners Kei Nishikori im ersten Satz. Federer ist der Favorit: Erst zweimal hat der 17-fache Grand-Slam-Sieger in Halle einen Final verloren: 2010 gegen Lleyton Hewitt und 2012 gegen Tommy Haas. Und erst einmal verliess er in zwölf Begegnungen gegen Seppi den Platz als Verlierer. Bei den Australien Open 2015 hatte sich der Italiener völlig überraschend durchgesetzt.