Roger Federer steht im Halbfinal des ATP-1000-Turniers von Miami. Der Baselbieter setzt sich gegen den Tschechen Tomas Berdych (ATP 14) nach zwei abgewehrten Matchbällen 6:2, 3:6, 7:6 (8:6) durch.
Federer zeigte sich vom Ruhetag am Mittwoch zunächst bestens erholt. «Der Tag ist Gold wert», hatte er nach seinem hart erkämpften Viertelfinaleinzug gegen Roberto Bautista Agut gesagt, er sei 35, und in diesem Alter fühle man sich nach dem Ausgang am nächsten Morgen auch nicht fit wie ein Turnschuh.
Tatsächlich verfehlte der Ruhetag seine Wirkung nicht. Erholt von arbeitsfreien Mittwoch nahm er Berdych gleich zu Beginn den Service ab. Mit einem herrlichen Stoppball sicherte er sich weniger später zum 5:2 ein zweites Break. Nach weniger als einer halben Stunde brachte er den ersten Satz mit einem Ass ins Trockene.
Wenig deutete zu diesem Zeitpunkt auf den folgenden Nervenkrimi mit Matchbällen auf beiden Seiten hin, in welchem Federer im Tiebreak des Entscheidungssatzes das bessere Ende für sich behielt. Eine unangekündigte kleine Schwächephase kostete Federer den ersten Satzverlust auf den US-Hartplätzen in diesem Jahr. Berdych gelang das Break zum 5:3 und holte sich den zweiten Satz mit 6:3.
Im dritten Durchgang übernahm Federer wieder die Oberhand. Nach zunächst drei ungenutzten Breakmöglichkeiten gelang ihm der Servicedurchbruch zum 4:2. Als er bei 5:3 zum Match aufschlagen konnte, verlor er das Game aber zu Null und das Spiel entwickelte sich zum Krimi. Beim Stand von 5:4 vergab Federer einen Matchball bei Service Berdych, im entscheidenden Tiebreak lag Federer 4:6 zurück, ehe diesmal er sich mit einem Minibreak und einem weiteren abgewehrten Matchball zurückmeldete. Nach knapp zwei Stunden war der 17. Sieg im 18. Spiel der Saison perfekt. Berdych half mit einem Doppelfehler mit.
Neuer Anlauf gegen Kyrgios
Für Federer geht das Turnier damit in der Nacht auf Samstag (ca. 1 Uhr Schweizer Zeit) mit dem Generationenduell gegen Nick Kyrgios weiter. Der 21-jährige Australier setzte sich in der Night Session gegen Stan Wawrinkas Bezwinger Alexander Zverev 6:4, 6:7 (9:11), 6:3 durch. Insgesamt benötigte er sechs Matchbälle, ehe sein Sieg nach über zweieinhalb Stunden feststand.
Gegen Kyrgios, der vor zwei Wochen in Indian Wells wegen einer Lebensmittelvergiftung nicht zum Viertelfinal gegen ihn antreten konnte, verlor Federer das bisher einzige Duell vor zwei Jahren in Madrid in drei Sätzen. «Guter Service, gute Rückhand – ein sehr starker Spieler mit noch viel Potenzial», lautet Federers Einschätzung. «Die Frage ist, in welcher Tagesform er sein wird. Als junger Spieler hast du noch grössere Schwankungen, fühlst dich mal grossartig und kurz darauf eher weniger», so Federer.