Roger Federer startet mit einem hart erkämpften Dreisatz-Sieg gegen den Argentinier Guido Pella in sein 18. Wimbledon-Turnier. Stefanie Vögele bleibt gegen Jelena Jankovic chancenlos.
Federer brauchte sehr lange, bis ihm das erste Break gegen den südamerikanischen Sandplatz-Spezialisten Pella (ATP 52) gelang, der auf ATP- oder Grand-Slam-Lever noch nie ein Spiel auf Rasen gewonnen hat. Erst mit der neunten Breakchance war der Basler zum 5:3 im dritten Satz erfolgreich.
Einen ungemütlicheren Abend ersparte er sich mit zwei sehr konzentrierten Leistungen in den beiden Tiebreaks, so dass er nie in Rückstand geriet. Nach 2:05 Stunden besiegelte Federer mit seinem zwölften Ass den 7:6 (7:5), 7:6 (7:3), 6:3-Erfolg. In der 2. Runde wird er am Mittwoch noch klarer der Favorit sein. Er trifft auf den englischen Qualifikanten Marcus Willis, die Nummer 772 (!) der Welt.
Der 34-jährige Basler konnte nicht kaschieren, dass er nach seinen Verletzungen am Meniskus und am Rücken noch nicht wieder in Topform ist. Er agierte zumeist etwas zögerlich und hatte nicht richtig viel Zug in seinen Bällen. Insofern war der «Sandhase» Pella ein guter Auftaktgegner, um «sanft» ins Turnier einzusteigen. Der 26-jährige Linkshänder aus Bahia Blanca bei Buenos Aires, der im Februar in Rio de Janeiro erstmals in einem ATP-Final stand, konnte Federer bei dessen Aufschlagspielen nie gefährlich werden. Der Schweizer steigerte sich bei eigenem Service im Lauf der Partie und musste keinen Breakball abwehren. Mit etwas mehr Effizienz beim Verwerten seiner Chancen hätte er sich den Arbeitstag noch deutlich leichter machen können.
Djokovic ebenfalls souverän in der 2. Runde
Zwei Minuten weniger als Federer brauchte Titelverteidiger Novak Djokovic zum Sieg. Der Traum vom grossen Auftritt auf dem berühmtesten Tennisplatz der Welt wurde dabeifür den Londoner James Ward (ATP 177) eine halbe Stunde lang zum Albtraum. Bis zum 0:6, 0:3 musste er warten, ehe die Null hinter seinem Namen auf der Anzeigetafel verschwand. Nach diesem ersten Game streckte der 29-jährige Wild-Card-Empfänger seine Arme jubelnd in die Höhe. Ein erstes Minimalziel war erreicht.
Die anfängliche Überlegenheit führte bei Djokovic vorübergehend zum Verlust der Konzentration. Ward gewann drei Games in Serie und zwang die Weltnummer 1 letztlich ins Tiebreak. Da hatte Djokovic jedoch wieder alles im Griff und entschied die Kurzentscheidung mit 7:3 für sich. Im dritten Satz reichte dem Serben ein frühes Break zum letztlich souveränen Sieg, auch weil Ward lediglich eine seiner neun Breakchancen nutzen konnte. Im ersten Spiel seit seinem Triumph beim French Open stand Djokovic immerhin etwas über zwei Stunden auf dem Platz.
«Das ist wohl die einzigartigste Erfahrung, die es im Tennis gibt», sagte der Sieger der letzten beiden Jahre in Wimbledon. «Auf dem noch unberührten Rasen in der Wiege des Tennis das Turnier zu eröffnen.» Er sei sehr zufrieden mit seiner «soliden Leistung». In der 2. Runde trifft Djokovic auf den Franzosen Adrian Mannarino (ATP 55).
Vögele in Wimbledon weiterhin ohne Sieg
Nach wie vor kein Glück bringt das Turnier in Wimbledon Stefanie Vögele (WTA 101). Die 26-jährige Aargauerin trat zum sechsten Mal im Tennismekka an – und musste zum sechsten Mal als Verliererin vom Platz. Vögele verlor gegen die ehemalige Weltnummer 1 Jelena Jankovic klar 2:6, 2:6.