Der Schweizer Teilnehmer am Final des ATP-Masters-1000-Turniers in Cincinnati heisst Roger Federer. Der Baselbieter bezwang im zweiten Halbfinal den Landsmann Stanislas Wawrinka 7:6 (7:4), 6:3.
Federer steht im Endspiel gegen Novak Djokovic (6:3, 6:2 gegen Juan Martin del Potro) und bleibt mindestens bis nach dem US Open die Weltnummer 1.
Sogar falls Federer am Sonntag ab 19 Uhr (MEZ) den Final gegen Novak Djokovic verlieren sollte, würde er den Platz an der Sonne erfolgreich verteidigen. Damit würde der Baselbieter seine Rekordmarke auf mindestens 295 Wochen ausbauen, wobei er in New York durchaus Chancen hat, die Position zu zementieren, da er 1280 Punkte weniger verteidigen muss.
Der elfte Sieg im zwölften Vergleich mit der Nummer 2 der Schweiz wurde Federer nicht einfach gemacht, auch, weil er nicht am absoluten Limit spielte Er servierte weniger gut als gewohnt und brachte im ersten Durchgang nur 46 Prozent erster Bälle ins Ziel. Da Wawrinka seinerseits sehr aggressiv spielte und Federer vor dem Tiebreak fünf Satzbälle ungenutzt liess, kam es zur Kurzentscheidung. Dort blieb die Hierarchie gewahrt und Federer gewann auch das fünfte Tiebreak.
Obwohl Wawrinka zumindest am Teilerfolg schnupperte, konnte er den letzten Schritt wie so oft gegen einen absoluten Top-Crack nicht machen. Im zweiten Satz war die Partie nach dem Break Federers im siebten Game gelaufen. Gerade gegen Federer tut sich der Romand nach wie vor enorm schwer und hat nun 21 von 22 Sätzen verloren. Partien gegen aktuelle Nummern 1 sind für Wawrinka bisher wie verhext – seine Satzbilanz lautet 0:21.
Im Endspiel kommt es zwar zum „logischen“ Endspiel zwischen Federer und Djokovic, aber dennoch ist es ein seltenes Duell. Es gibt es praktisch nie, dass zwei Spieler den Final erreichen, ohne ein einziges Service-Game abgegeben zu haben. Der Serbe verlängerte die Bilanz beim klaren Halbfinalsieg in der Revanche des Bronzespiels von London gegen Juan Martin del Potro, der allerdings durch eine Handgelenkverletzung behindert wurde und nach eigener Aussage nur nicht aufgab, „weil Novak ein Freund von mir ist.“
Djokovic hat auf die Enttäuschungen in den letzten Olympia-Spielen und die „Ledermedaille“ im Stile eines Champions reagiert. Mit dem Titelgewinn in Toronto und nun dem Final ist ihm die beste Phase seit Anfang Jahr gelungen. Die Ausgangslage für das erste Hartplatz-Duell seit dem legendären US-Open-Halbfinal des Vorjahres könnte damit kaum brisanter sein.