Roger Federers Serie von 36 Viertelfinals in Folge an Grand-Slam-Turnieren ist gerissen. Er verliert in Wimbledon in der zweiten Runde gegen Sergej Stachowski (Ukr), die Nummer 116 der Weltrangliste.
Nach genau drei Stunden segelte die letzte Rückhand Federers ins Out. Wenige Minuten zuvor hatte der Titelverteidiger gegen den couragiert und durchwegs stark aufspielenden Stachowski noch einen Satzball, um wenigstens den entscheidenden fünften Durchgang zu erzwingen. Dies, nachdem er Mitte des Durchgangs bereits mit einem Break im Hintertreffen gelegen war. Schon im dritten Satz hatten Federer nur zwei Punkte zur 2:1-Satzführung gefehlt, doch auch diese Möglichkeit verpasste er. In der gesamten Partie gelang ihm nur einziger Servicedurchbruch zum 3:3 im vierten Satz und dies nach 154 gespielten Minuten. Das war zu wenig. Schliesslich verlor er 7:6 (7:5), 6:7 (5:7), 5:7, 6:7 (5:7).
Federer bald nicht mehr in den Top 4
Mit der Niederlage endeten einige unglaubliche Serien Federers. Er schied damit erstmals nach neun Jahren und 36 Grand Slams wieder vor einem Major-Viertelfinal aus; so früh war er nie mehr ausgeschieden seit der Start-Niederlage am French Open 2003. Er hatte zudem seit mehr als acht Jahren nie mehr gegen einen Spieler ausserhalb der Top 100 verloren. Überhaupt hatte er nie mehr seit Wimbledon 2002 (damals gegen Mario Ancic, ATP 154) gegen einen so schlecht klassierten Spieler den Kürzeren gezogen.
In Wimbledon haben solche frühen Niederlagen des Titelverteidigers Ausnahmecharakter. Letztmals schied der Vorjahressieger 2003 so früh aus; Lleyton Hewitt scheiterte damals an Ivo Karlovic. Knapp zwei Wochen später hatte Federer den ersten seiner sieben Wimbledon-Titel gewonnen und die erste von insgesamt 17 Major-Trophäen.
Auch in der Weltrangliste droht ein herber Rückschlag. Federer verliert nach dem Titelgewinn des Vorjahres mehr als 1900 Punkte und wird erstmals seit Ewigkeiten aus den Top 4 fallen.