Roger Federer trifft in der 1. Runde des Grand-Slam-Turniers in Wimbledon auf den Bosnier Damir Dzumhur, den er am French Open vor einem Monat bezwang. Für die Schweizer Frauen wirds schwieriger.
Roger Federer und Stan Wawrinka dürfen mit der Auslosung für das am Montag beginnende prestigeträchtigste Grand-Slam-Turnier zufrieden sein. Vor allem der French-Open-Sieger, der in Wimbledon erstmals als Nummer 4 gesetzt ist und seinen ersten Halbfinal anstrebt, blieben grössere Stolpersteine erspart. Er startet wie im Vorjahr gegen den Portugiesen João Sousa (ATP 45). In der zweiten Runde würden Victor Estrella Burgos aus der Dominikanischen Republik oder der Deutsche Benjamin Becker warten. Im Halbfinal könnte es gegen Novak Djokovic zur Revanche für den Final in Paris kommen.
Auch Roger Federer kann am Dienstag ruhig ins Turnier starten. Den Bosnier Damir Dzumhur (ATP 87) hatte er vor einem Monat in der 3. Runde des French Open völlig im Griff. Dann könnte es allerdings für den 33-jährigen Basler tückischer werden. Mit den Amerikanern Sam Querrey und Jack Sock sowie dem spanischen Linkshänder Feliciano Lopez könnten hintereinander drei ausgesprochen aufschlagstarke Spieler warten. Auf Djokovic oder Wawrinka kann Federer erst im Final treffen.
Die Schweizer Frauen müssen auf den Rasenplätzen im Südwesten Londons gleich von der ersten Minute an bereit sein. Die zuletzt überzeugende Belinda Bencic bekommt es am Montag mit Tsvetana Pironkova (WTA 44) zu tun. Die Bulgarin fühlt sich – ähnlich wie die als Nummer 31 erstmals gesetzte Ostschweizerin – auf Rasen ausgesprochen wohl. Pironkova erreichte in Wimbledon 2010 die Halb-, ein Jahr später die Viertelfinals; mit Abstand ihre besten Grand-Slam-Resultate.
Timea Bacsinszky trifft auf die unberechenbare Deutsche Julia Görges (WTA 56). Die Waadtländer Halbfinalistin des French Open ist keine ausgesprochene Rasenspezialistin, in einer möglichen 3. Runde gegen die deutsche Ass-Rekordhalterin Sabine Lisicki (27 Asse in Birmingham gegen Bencic) wäre die Weltnummer 15 sogar klare Aussenseiterin. Stefanie Vögele schliesslich müsste gegen Madison Keys (WTA 21) wieder einmal ein Exploit gelingen. Die 83 Positionen höher eingestufte US-Amerikanerin entwickelt sich zu einer eigentlichen Schweiz-Spezialistin. In Paris bezwang sie erst Bencic und unterlag dann Bacsinszky, in Eastbourne verlor sie Anfang Woche gegen Bencic.
Nicht gerade gut meinte es das Los mit Titelverteidiger Novak Djokovic. Die Weltnummer 1, die in der Vorbereitung kein Rasenturnier bestritt, eröffnet das Turnier am Montag gegen Philipp Kohlschreiber. Als Nummer 33 ist der Deutsche der beste ungesetzte Spieler und auf Gras äusserst unangenehm. Vor zehn Tagen in Halle brauchte beispielsweise Roger Federer viel Glück, um im Tiebreak des dritten Satzes siegreich zu bleiben. Etwas ruhiger kann es Lokalmatador Andy Murray gegen den Kasachen Michail Kukuschkin angehen lassen.
Bei den Frauen droht im Achtelfinal ein Duell zwischen den Schwestern Serena und Venus Williams, je fünffache Siegerinnen an der Church Road.