Federer und Wawrinka ziehen in den US-Open-Halbfinal ein

Am US Open in New York kommt es im Halbfinal zum Showdown zwischen Roger Federer und Stan Wawrinka. Beide ziehen überzeugend und in drei Sätzen in die Runde der letzten vier ein.

Stan Wawrinka kommt in New York immer besser in Form (Bild: SI)

Am US Open in New York kommt es im Halbfinal zum Showdown zwischen Roger Federer und Stan Wawrinka. Beide ziehen überzeugend und in drei Sätzen in die Runde der letzten vier ein.

Den Anfang des Schweizer Abends in Flushing Meadows hatte Stan Wawrinka gemacht. Nachdem der Romand in den ersten vier Partien des Turniers geschwächelt und nicht überzeugt hatte, zeigte er gegen Kevin Anderson (ATP 14) eine von A bis Z starke Leistung und siegte nach 1:47 Stunden 6:4, 6:4, 6:0. Die letzten vier Duelle gegen den 2,01 m grossen Südafrikaner hatte Wawrinka allesamt verloren. Für den Romand ist es der zweite Halbfinal-Einzug in Flushing Meadows nach 2013, als er gegen Novak Djokovic in fünf Sätzen unterlegen war.

Um 20.23 Uhr Ortszeit beendete der French-Open-Champion mit einem Rückhandvolley die einseitige Partie, in der nie Spannung aufgekommen war. Wegen der schlechten Wetterprognosen fand das Spiel im Louis-Armstrong-Stadion, dem zweitgrössten Platz der Anlage, statt, wo Wawrinka bereits seine ersten drei Spiele des Turniers bestritten und noch keinen Satz abgegeben hatte. «Es war meine mit Abstand beste Partie des Turniers», sagte Wawrinka, der sogar den «Sabr», Federers als Halbvolley geschlagenen Return, ausprobierte.

Der Waadtländer trat von Beginn an sehr konzentriert und fokussiert auf. Er schaffte in regelmässigen Abständen den Aufschlag des Gegners zu durchbrechen, profitierte dabei aber auch von der Hilfe Andersons, der nicht an seine gegen Andy Murray gezeigte Leistung anknüpfen konnte. Dreimal schenkte der in den USA lebende Südafrikaner dem Schweizer das Break mit einem Doppelfehler. Wawrinka hingegen, der bei seinen ersten Auftritten in New York noch einige Schwächen gezeigt hatte, liess bei eigenem Service nichts anbrennen. Den einzigen Breakball der Partie beim Stand von 4:3 im ersten Satz wehrte er mit einem herrlichen Rückhandpassierball ab.

Keine halbe Stunde nach Wawrinka tat es Roger Federer im Arthur-Ashe-Stadion seinem Davis-Cup-Kumpel gleich und machte damit den ersten Schweizer Halbfinal an einem Grand-Slam-Turnier perfekt. Gegen den absolut chancenlosen Richard Gasquet (ATP 12) siegte Federer in nur 87 Minuten 6:3, 6:3, 6:1 und zog damit ohne Satzverlust in seinen bereits zehnten Halbfinal am US Open ein. «Nach der Partie gegen Isner hatte ich das Gefühl, dass ich heute zusätzlich Zeit hatte», so Federer, der von 2004 bis 2008 das Turnier fünfmal in Folge gewann und letztmals 2009 den Final erreichte.

Federer hatte es wie Wawrinka eilig, da die Wetterprognosen für den späteren Abend Regen prophezeiten. Er legte einen brillanten Start hin und servierte allein in den ersten drei Servicegames sieben Asse. Bei eigenem Aufschlag geriet er auch danach nie in Gefahr. Er musste keinen einzigen Breakball des Franzosen abwehren. Bei Aufschlag des Gasquets übte er mit dem Return und vor allem mit der Rückhand immer wieder Druck aus, fünf seiner 13 Breakchancen vermochte er schliesslich zu nutzen. 50:8 Winner zugunsten des Schweizers brachte die Überlegenheit Federers deutlich zum Vorschein.

Im Halbfinal kommt es damit erstmals in der Geschichte zu einem rein schweizerischen Halbfinal an einem Grand-Slam-Turnier. «Für uns beide und ein so kleines Land wie die Schweiz ist das grossartig», sagte Federer. Erst einmal standen Federer und Wawrinka an einem Major-Turnier zusammen in den Halbfinals – am Australian 2014, als Wawrinka sein erstes Grand-Slam-Turnier gewann. Im direkten Vergleich führt Federer gegen Wawrinka mit 16:3, das letzte Duell im Best-of-5-Format entschied Wawrinka in den Viertelfinals am French Open in Paris klar in drei Sätzen für sich. Im Gegensatz zu früher sei nun nicht mehr nur er, sondern auch Federer ein wenig nervös, wenn sie gegeneinander antreten würden, sagte Wawrinka.

Den perfekten Schweizer Abend komplettierte Martina Hingis. Die Ostschweizerin zog sowohl im Doppel mit Sania Mirza als auch im Mixed mit Leander Paes in den Final ein. In diesen bietet sich Hingis die Chance auf ihre Grand-Slam-Titel 19 und 20.

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