Roger Federer verpasst im Final des ATP-Turniers in Brisbane seinen 89. Titel. Der topgesetzte Basler unterliegt in knapp eineinhalb Stunden dem Kanadier Milos Raonic 4:6, 4:6.
Federer fand gegen die Weltnummer 14 nie zu seinem gewünschten Spiel. Vor allem der Service klappte trotz sieben Assen überhaupt nicht nach Wunsch. Im ersten Satz lag die Quote erster Aufschläge unter 50 Prozent, am Ende leicht darüber. So gestand er dem Kanadier im ersten Durchgang ein Break zum 4:5, im zweiten eines zum 3:4 zu.
Selber kam Federer einzig im vierten Game des zweiten Satzes zu einer Breakchance, als Raonic drei Doppelfehler unterliefen. Er vergab sie allerdings mit einem Rückhandfehler. Überhaupt agierte die Weltnummer 3 von der Grundlinie fehlerhaft. So schaffte er es nie, den eher schwerfälligen Kanadier unter Druck zu setzen. Es war vielmehr Raonic, der mehr Winner schlug.
Im letzten Game vergab Federer noch einmal eine gute Chance auf eine Wende. Er führte bei Aufschlag Raonics 15:30 und verschlug zweimal hintereinander Rückhand-Passierbälle, die er an einem guten Tag zu einem Punkt genutzt hätte. Mit einem Servicewinner sicherte sich der gebürtige Montenegriner nach 1:27 Stunden seinen achten ATP-Titel (im 16. Final).
Im vergangenen Jahr hatte Federer im Final den gleichen Gegner noch bezwungen, im Jahr zuvor hatte er ebenfalls im Endspiel gegen Lleyton Hewitt verloren. In einer ersten Reaktion zeigte er sich trotzdem zufrieden mit seinem Turnier, nachdem er Anfang Woche noch mit einer Grippe flachgelegen war. Ein wenig geärgert haben dürfte sich allerdings sein neuer Coach Ivan Ljubicic. Im ersten gemeinsamen Turnier verlor Federer ausgerechnet gegen Ljubicics ehemaligen Schützling Raonic.