Nur gut 106’000 Menschen schrieben sich im ersten Monat unter Obamacare für eine Krankenversicherung ein. Ein miserabler Start für das neue System.
Nach dem chaotischen Start der Gesundheitsreform von US-Präsident Barack Obama sind die ersten Zahlen zu neu abgeschlossenen Krankenversicherungen eine Enttäuschung für das Weisse Haus. Nur gut 106’000 Menschen schrieben sich im ersten Monat beim neuen System ein.
Wie das Gesundheitsministerium in Washington am Mittwoch mitteilte, kamen vom 1. Oktober bis 2. November weniger als 27’000 Versicherungsabschlüsse über die von technischen Problemen geplagte Internetseite healthcare.gov zustande, die 36 Bundesstaaten abdeckt. Rund 79’000 Krankenversicherungen seien über die jeweiligen Onlinebörsen der verbleibenden 14 Bundesstaaten ausgewählt worden.
«Wir können erwarten, dass sich diese Zahlen in den kommenden fünf Monaten substanziell erhöhen werden», erklärte Gesundheitsministerin Kathleen Sebelius. Die Webseite healthcare.gov werde «jeden Tag besser».
In den Onlinebörsen können Millionen unversicherte Menschen in den USA seit Anfang Oktober die Policen privater Anbieter vergleichen und Anträge ausfüllen. Dabei erfahren sie auch, ob ihnen staatliche Zuschüsse für eine Krankenversicherung zustehen.
Ungenügende Software
Das Weisse Haus machte zunächst einen Ansturm der Nutzer für die Störungen verantwortlich, räumte später aber Mängel bei der Software und beim Design der Seite ein. Bis Ende November will die US-Regierung die Probleme behoben haben.
Ziel der im Jahr 2010 verabschiedeten Gesundheitsreform ist, dass am Ende mehr als 30 Millionen unversicherte US-Bürger eine Krankenversicherung bekommen. Ab dem Jahr 2014 ist eine Versicherung obligatorisch.
Das Zeitfenster für den Erwerb einer Police schliesst sich am 31. März, danach droht eine Strafzahlung. Obamas Regierung hofft, dass bis zu diesem Zeitpunkt etwa sieben Millionen Menschen eine Krankenversicherung abgeschlossen haben werden.