Die Karriere von Lleyton Hewitt geht am Donnerstag in Melbourne zu Ende. Der 34-jährige Australier verliert in der 2. Runde des Australian Open gegen den Spanier David Ferrer 2:6, 4:6, 4:6.
Es war die Abschiedsvorstellung von Hewitt. Der Kämpfer aus Adelaide hatte sein Heim-Grand-Slam als letzte Station seiner Laufbahn auserkoren. Bei seiner 20. Teilnahme überstand er die Startrunde, musste aber gegen den Weltranglisten-Achten Ferrer die Segel streichen. Er tat dies nicht, ohne nochmals für Emotionen zu sorgen und sein grosses Kämpferherz, das ihn immer ausgezeichnet hatte, zu zeigen. Im dritten Satz machte er noch ein Breakrückstand wett. Doch zum grossen Coup reichte die Kraft nicht mehr.
Seine beste Zeit hatte Hewitt zu Beginn des Jahrhunderts, noch bevor Roger Federer den Tritt auf der ATP-Tour richtig gefunden hatte. 2001 gewann er das US Open und wurde im gleichen Jahr die jüngste Weltnummer 1 der Geschichte; 2002 triumphierte er auch in Wimbledon. 1999 und 2003 siegte er mit Australien im Davis Cup. Nach den Erfolgen in der Frühphase seiner Karriere, zu denen auch der gegen Marat Safin verlorene Australian-Open-Final 2005 gehörte, konnte er nicht mehr mit den Allerbesten mithalten. Die letzten zwei von insgesamt 30 Turnieren gewann er 2014 in Brisbane (Finalsieg gegen Federer) und Newport.
In Zukunft wird Hewitt als Davis-Cup-Captain Australiens arbeiten. Seine Emotionen und sein berühmt-berüchtigtes «C’mon» werden der Tennis-Welt damit erhalten bleiben. Mit seiner Art hatte er vor allem zu Beginn seiner Karriere angeeckt, selbst in seiner Heimat. Erst in den letzten Jahren wurde er in «Down Under» zum Publikumsliebling. Nach seinem 878. Match auf der Tour wurde er am späten Donnerstagabend von den 15’000 Zuschauern in der Rod-Laver-Arena ausgiebig gefeiert und mit Standing Ovations verabschiedet.