Für Blackberry kommt es Schlag auf Schlag. Erst die Nachricht vom Riesenverlust, jetzt will einer die Auftragsfertiger von Bord gehen. Am Freitag dürften ausführliche Quartalszahlen ein besseres Bild von der Misere zeichnen.
Der notleidende Smartphone-Pionier Blackberry hat ein weiteres Problem: Einer der Auftragsfertiger will ihm den Rücken kehren. Es gebe eine grosse Wahrscheinlichkeit, dass man die Beziehungen zu Blackberry auflösen werde, sagte der Chef des Geräteherstellers Jabil Circuit, Mark Mondello, in einer Telefonkonferenz. Über Details werde derzeit verhandelt.
Es ist nicht bekannt, wie hoch der Anteil von Jabil Circuit an der Blackberry-Produktion ist. Für die Produktionsfirma war Blackberry bisher der zweitgrösste Kunde mit einem Anteil von über zehn Prozent. Die Nummer eins ist Apple.
Blackberry sei in den vergangenen 6 bis 7 Jahren ein guter Partner gewesen. «Die Entscheidung, sich von einem Kunden zu trennen, fällt nie leicht und ist mit verschiedenen Schwierigkeiten verbunden», räumte Mondello ein. Es werde Abschreibungen auf Ausrüstung und personelle Anpassungen geben. Aber man sei sicher, dass es die richtige Entscheidung für Jabil Circuit sei.
Geräte verkaufen sich schlecht
Blackberry hatte in diesem Jahr massiv auf ein neues Betriebssystem gesetzt, um die Talfahrt zu stoppen – die neuen Geräte verkaufen sich aber bisher schlecht. Das Unternehmen kündigte für das vergangene Quartal einen Verlust von bis zu einer Milliarde Dollar an und soll von einem Finanzinvestor gekauft werden. An diesem Freitag soll es ausführliche Zahlen geben.
Jabil Circuit ist nicht der erste Partner, der Konsequenzen aus der Misere zieht. So nimmt T-Mobile USA die Blackberry-Geräte aus den Regalen in seinen Läden. Online werden sie weiter angeboten.