Kurz vor der Verleihung der Goldenen Palme haben auf dem Filmfestival von Cannes zwei Mitfavoriten Premiere gefeiert. Am Samstag präsentierte der polnisch-französische Regisseur Roman Polanski an der Croisette die erotische Komödie «Venus im Pelz».
Das Filmfestival in Cannes endet hochkarätig mit Filmen von Jarmusch und Polanski: «Venus im Pelz» erzählt von einem Theaterbesitzer, der verzweifelt nach einer Darstellerin für sein neues Stück sucht. Keine der Schauspielerinnen, die sich bei ihm vorstellen, entspricht seinen Vorstellungen. Dann taucht Wanda auf. Während der Vorsprechprobe beginnt zwischen beiden ein Spiel, das die heimlichsten Leidenschaften weckt.
Der Film handelt von sexueller Unterwürfigkeit und Sadismen. Er lehnt sich an das gleichnamige Theaterstück des US-amerikanischen Autors David Ives an, der es wiederum von dem österreichischen Schriftsteller Leopold von Sacher-Masoch adaptierte.
Damit hat Polanski nach «Der Gott des Gemetzels» erneut ein Bühnenwerk verfilmt. In dem Zwei-Personen-Stück spielt Polanskis Ehefrau Emmanuelle Seigner zusammen mit Mathieu Amalric.
Polanski: Traum erfüllt
«Ich bin im Theater aufgewachsen. Mit 14 hatte ich meine erste Rolle. Daher habe ich eine ganz besondere Beziehung zum Theater», sagte Polanski am Samstag in Cannes. Es sei sein Traum gewesen, einmal einen Film mit zwei Schauspielern zu drehen, erklärte der 79-Jährige.
Scherzend fügte er hinzu: «Ich dominiere sie enorm. Darum geht es ja auch in dem Film. Manchmal schlage ich sie auch – und sie beschweren sich nie!»
Vampir-Liebesgeschichte
Schon am Freitagabend hatte der US-amerikanische Autorenfilmer Jim Jarmusch «Only lovers left alone» vorgestellt, eine Liebesgeschichte zweier Vampire. Die Vampire Adam und Eve leben im 21. Jahrhundert und lieben sich seit Hunderten von Jahren. Doch Adam leidet an der Welt von heute, die alles zerstört und verschmutzt. Im Zeitalter von Aids müssen sich die beiden gesundes Blut im Spital besorgen.
Bei dem Festival stellten etliche weitere renommierte Regisseure ihre neuen Filme vor, darunter etwa Steven Soderbergh und die Brüder Ethan und Joel Coen. Die Goldene Palme für den besten Film und die anderen Preise sollten am Sonntag verliehen werden.