Das Montreux Jazz Festival gibt sich einen neuen «Mood». Die 47. Ausgabe vom 4. bis 20. Juli bietet neue Bühnen und eine Rückkehr zum Jazz. Das kündigte Mathieu Jaton, der neue Direktor des Festivals, am Dienstag in Zürich an.
«We are changing the mood», sagte Mathieu Jaton vor den Medien. Der neue Direktor des Montreux Jazz Festivals betonte im selben Atemzug, dass er den strukturellen Richtungswechsel noch in Absprache mit seinem Vorgänger Claude Nobs in Angriff genommen habe. Nobs, der das bekannteste Schweizer Musikfestival 1967 gegründet hatte, starb im Januar überraschend mit knapp 77 Jahren.
Auffälligste und wichtigste Neuerung 2013 ist der «Jazz Club». Auf dieser mit 350 Sitzplätzen für Montreux sehr kleinen Bühne werden fast ausnahmslos Jazzkonzerte zu hören sein. Nebst Legenden wie George Benson oder Charles Lloyd treten mit Avishai Cohen oder Vijay Iyer auch jüngere Jazzer auf.
Interaktiv im «Lab»
Mit dieser «Rückkehr zu den Anfängen des Festivals» reagiert Jaton auf Erwartungen des Publikums, aber auch der Musiker. «Als ich David Sanborn und Lee Ritenour von meinen Plänen erzählte, sagten sie sofort und begeistert zu», sagte er.
Die zweite neue Hauptbühne «Jazz Lab» ist mit tieferen Ticketpreisen und aktuellen Sounds auf ein junges Publikum ausgerichtet. Dies unterstreicht Jaton, indem er diese Bühne als «interactive hall» auch mit Videoscreenings oder Arrtist-Twitters bespielt. Die Big Stars des Festivals werden wie bisher im Auditorium Stravinsky spielen.
Lauschig am See
Umgestaltet wird auch der Open-Air-Bereich am Seebecken. «Mit 12 Terrassen und thematischer Programmierung soll alles etwas lauschiger werden», sagte Mathieu Jaton. «Es wird Rock-, Electro-, Techno-Clubs geben mit DJ- und Jamsessions bis in die Morgenstunden.»
Dass er und sein Team auf dem richtigen Weg seien, beweise der Vorverkauf. «Vor allem die grossen Konzerte und die kleinen im Jazz Club sind zu 70-85 Prozent ausverkauft.» Die 47. Ausgabe möchte Jaton nicht dezidiert als seine erste bezeichnen. «Fast 80 Prozent der Konzerte habe ich noch mit Claude gebucht.» Das Festival findet zum 47. Mal statt und ist um zwei Tage länger als bisher.