Ein Fluglotsenstreik hat in Frankreich am Dienstag zum Ausfall von rund 1800 Flugverbindungen geführt. Als entgegenkommendes Zeichen kürzten die Fluglotsen ihren urpsprünglich bis Donnerstag geplanten Streik um einen Tag.
Die Kürzung der Streikdauer sei «im Geiste des Dialogs» entschieden worden, teilte die Gewerkschaft SNCTA am Dienstag in Paris mit. Die Arbeitnehmervertretung reagierte damit auf eine Initiative der Regierungen von Frankreich und Deutschland, die bei der Europäischen Kommission in Brüssel eine Verschiebung der geplanten Liberalisierung der Flugsicherung angeregt haben.
Der Streik in Frankreich hatte auch Folgen für Auslandverbindungen, so auch mit der Schweiz. Am Flughafen Zürich mussten 22 Flüge annulliert werden. Betroffen gewesen seien je elf An- und Abflüge der Fluggesellschaften Swiss und Air France von und zu den Destinationen Lyon, Nizza und Paris, sagte Flughafen-Sprecherin Jasmin Bodmer auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda.
In Genf-Cointrin wurden 15 Verbindungen der Airlines Swiss, Air France und EasyJet vom Flugplan gestrichen. Laut Flughafen-Sprecher Bertrand Stämpfli sind vor allem Flüge nach Paris betroffen, aber auch An- und Abflüge nach Toulouse und Nizza sind annulliert worden.
Der Flugplan am EuroAirport in Basel geriet ebenfalls durcheinander. Je sieben Ankünfte und Abflüge in den französischen Raum fanden nicht statt. Konkret fielen Flüge nach Lyon, Paris, Nantes, Bordeaux und Nizza aus.Die Passagiere werden darauf aufmerksam gemacht, direkt den Kontakt zu den jeweiligen Fluggesellschaften zu suchen.
Mit dem Streik wollen die Fluglotsen unter anderem gegen geplante Umstrukturierungen protestieren. Sie befürchten, dass die europäische Umorganisation der Luftraumüberwachung schlechtere Arbeitsbedingungen und Stellenstreichungen zur Folge haben werde.