Fast zehn Monate nach dem mysteriösen Vierfachmord im französischen Annecy ist ein 54-jähriger Mann in Surrey bei London festgenommen worden. Dies teilte die britische Polizei am Montag in London mit.
Der Fall hatte im vergangenen Herbst weltweit für Schlagzeilen gesorgt: Der aus dem Irak stammende Brite Saad al-Hilli, seine Ehefrau Ikbal, deren Mutter und ein französischer Veloahrer waren am 5. September auf einem Waldparkplatz bei Annecy in Ostfrankreich, unweit von Genf, mit Kopfschüssen getötet worden.
Die beiden kleinen Töchter der Familie überlebten wie durch ein Wunder, die Ältere von ihnen wurde allerdings schwer verletzt.
Die Ermittler in Frankreich und Grossbritannien tappten in dem mysteriösen Fall monatelang im Dunkeln. Sie gingen aber davon aus, dass die al-Hillis das eigentliche Ziel des Angriffs waren und der Velofahrer nur «zur falschen Zeit am falschen Ort» war.
Schnell geriet der ebenfalls in Grossbritannien lebende Bruder von Saad al-Hilli, Zaid al-Hilli, wegen möglicher Erbstreitigkeiten in Verdacht. Er war bereits kurz nach dem Vierfachmord verhört und Ende März erneut befragt worden. Er bestritt jegliche Verwicklung. Die Familie des getöteten Saad al-Hilli wohnte in der Grafschaft Surrey bei London.
Gleichzeitig gingen die Ermittler aber auch dem Verdacht nach, dass die Morde mit der Arbeit von Saad al-Hilli als Ingenieur im sensiblen Luft- und Raumfahrtsektor zusammenhängen könnten oder mit dessen irakischer Herkunft.