Festnahme in Tel Aviv nach Hackerangriff auf Popstars

In Tel Aviv ist am Mittwoch ein Mann unter dem Verdacht festgenommen worden, unveröffentlichte Songs internationaler Popstars gestohlen zu haben. Der 38-jährige soll in die Netzwerke einer ganze Reihe von Musikern eingedrungen sein, teilte die Polizei mit.

Wurde sie Opfer eines Hackerangriffs? Sängerin Madonna (Archiv) (Bild: sda)

In Tel Aviv ist am Mittwoch ein Mann unter dem Verdacht festgenommen worden, unveröffentlichte Songs internationaler Popstars gestohlen zu haben. Der 38-jährige soll in die Netzwerke einer ganze Reihe von Musikern eingedrungen sein, teilte die Polizei mit.

Aus Ermittlerkreisen erfuhr die Nachrichtenagentur AFP, dass eine Anzeige des lokalen Agenten der Sängerin Madonna die Fahndung in Israel auslöste. Im offiziellen Polizeibericht wurde dagegen kein Name genannt.

Polizeisprecherin Luba Samri teilte mit: «Die Ermittlungen durch unsere Spezialeinheit gegen Computerkriminalität folgten der Anzeige durch eine international bekannte Künstlerin.» Verdeckt arbeitende Fahnder seien daraufhin gemeinsam mit der US-Bundespolizei FBI tätig geworden. Dem Festgenommenen werde vorgeworfen «in fremde Rechner eingedrungen zu sein, um in betrügerischer Absicht geistiges Eigentum zu stehlen».

«Künstlerische Vergewaltigung»

Erst am Dienstag hatten Musikpiraten das neue Album der isländischen Popsängerin Björk im Internet verbreitet. Die Songs konnten in Tauschbörsen illegal heruntergeladen werden. Björk kündigte daraufhin an, ihre Platte «Vulnicura» nun sofort herauszubringen; der Verkaufsstart war eigentlich für März geplant.

US-Popqueen Madonna veröffentlichte zwei Tage vor Weihnachten notgedrungen vorzeitig sechs eigentlich noch unfertige Songs ihres neuen Albums, nachdem die Lieder im Netz verbreitet worden waren.

Die empörte Sängerin sprach daraufhin von einer «künstlerischen Vergewaltigung», die ihr widerfahren sei. Das Internet bezeichnete die Künstlerin als «zweischneidiges Schwert». «Es kann ebenso dazu dienen, Menschen zusammenzubringen, als auch dazu, gefährliche Dinge zu tun und Menschen zu verletzen», sagte sie dem Magazin «Billboard».

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