Festnahmen bei Demonstration zu Ehren von Conchita Wurst in Moskau

Bei einer Demonstration zu Ehren der österreichischen Vollbart-Diva Conchita Wurst in Moskau sind zwei Frauen festgenommen worden. Die beiden hatten auf einem Platz in der russischen Hauptstadt eine Regenbogenfahne hochgehalten.

Aktivisten in einem Regenbogen-Auto halten Regenbogenfahnen hoch (Bild: sda)

Bei einer Demonstration zu Ehren der österreichischen Vollbart-Diva Conchita Wurst in Moskau sind zwei Frauen festgenommen worden. Die beiden hatten auf einem Platz in der russischen Hauptstadt eine Regenbogenfahne hochgehalten.

Dies berichteten Augenzeugen. Die Regenbogenfahne ist weltweit ein Symbol für Toleranz, besonders gegenüber Homosexuellen. Nur eine Handvoll Aktivisten nahm am Protestmarsch teil. Sicherheitskräfte vertrieben sie schnell.

Aus einem vorbeifahrenden Auto, das ebenfalls mit Regenbogenfarben geschmückt war, schallte das Lied «Rise Like a Phoenix» der Eurovision-Siegerin. Der nach dem schwulen Travestie-Künstler benannte Protestmarsch war von den Behörden nicht genehmigt worden.

Conchita Wurst hatte vor drei Wochen den Eurovision Song Contest (ESC) klar gewonnen. Auch in Russland stimmten überraschend viele Fernsehzuschauer für die Darbietung des Österreichers mit bürgerlichem Namen Thomas (Tom) Neuwirth. Russische Politiker und Prominente holten jedoch zu scharfen Verbalattacken gegen Homosexuelle und das westliche Europa aus.

Homosexuelle werden in Russland vielfach diskriminiert. Bis 1993 galt Homosexualität als Straftat und bis 1999 als psychische Krankheit.

«Gay Pride»-Demonstrationen haben die Moskauer Behörden bislang stets verboten. Seit knapp einem Jahr gilt in Russland zudem ein umstrittenes Gesetz gegen so genannte homosexuelle Propaganda. Es stellt positive Äusserungen über Homosexualität in Anwesenheit von Minderjährigen unter Strafe.

Die Parlamentarische Versammlung des Europarates verurteilte im Oktober 2013 Russland in der Folge wegen Verstosses gegen die Versammlungsfreiheit und Meinungsäusserungsfreiheit. Vorangegangen war ein Urteil des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte (EGMR) in Strassburg, das unter anderem wegen des Verstosses gegen den Diskriminierungsschutz der Konvention das Verbot des Christopher Street Day in Moskau für rechtswidrig erklärt hatte

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