Festnahmen nach Bombenfund unter Wagen von Polizisten in Nordirland

Nach dem Fund einer Bombe unter dem Auto eines nordirischen Polizisten sind am Montag zwei Verdächtige festgenommen worden. Die beiden 25 und 34 Jahre alten Männer seien in der Region von Belfast festgenommen worden, teilte eine Polizeisprecherin mit.

Unruhen in Belfast (Archiv) (Bild: sda)

Nach dem Fund einer Bombe unter dem Auto eines nordirischen Polizisten sind am Montag zwei Verdächtige festgenommen worden. Die beiden 25 und 34 Jahre alten Männer seien in der Region von Belfast festgenommen worden, teilte eine Polizeisprecherin mit.

Der Polizist hatte am Sonntag in Belfast unter seinem Auto eine funktionsfähige Bombe gefunden, die nach Angaben der Polizei im Fall einer Explosion ihn und seine Familie hätte töten können.

Am Montag wurde zudem wurde in der Nähe einer Polizeiwache eine weitere Bombe entdeckt. Die Rohrbombe lag in der Nähe der Wache und eines Altenheims im Ort Tandragee und konnte von Experten entschärft werden, wie die Polizei mitteilte.

Zu dem versuchten Anschlag in Belfast bekannte sich eine Gruppe namens New IRA. Womöglich handelt es sich dabei um eine Abspaltung der Irish Republican Army (IRA).

Diese hatte drei Jahrzehnte lang gewaltsam für den Anschluss Nordirlands an die mehrheitlich katholische Republik Irland gekämpft, bevor sie 2005 offiziell die Abkehr von der Gewalt verkündete. Ihr politischer Arm Sinn Fein ist inzwischen an der Regierung in Nordirland beteiligt.

Kleine Gruppen akzeptieren Friedensabkommen nicht

Seit dem Friedensabkommen von 1998 ist der Konflikt in Nordirland weitgehend beendet. Kleinere Gruppen akzeptieren die damals vereinbarte Machtteilung zwischen den protestantischen und katholischen Parteien jedoch nicht und verüben weiter sporadisch Bombenangriffe.

Anfang Dezember gab es zudem in Belfast gewaltsame Proteste, nachdem der Stadtrat beschlossen hatte, die britische Flagge nur noch an wenigen Tagen im Jahr zu hissen.

Der versuchte Anschlag von Sonntag wurde von zahlreichen Politikern verurteilt. „Das ist ein zynischer und betrüblicher Akt“, erklärte der sozialdemokratische Parlamentarier Conall McDevitt. Die Täter widersetzten sich dem erklärten Willen des nordirischen Volkes, das sich längst von der Gewalt abgewandt habe.

Der britische Minister für Nordirland, Mike Penning, sagte, die Verantwortlichen des versuchten Angriffs hätten nichts als „Terror und Elend“ zu bieten.

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