Pervers: In den Erotik-Kleinanzeigen der BaZ werben Värslibrünzler um Fasnachtsfetischisten.
Dass die Basler eine innige Liebe zum Fasching pflegen, ist mir in den zwei Jahrzehnten, in denen ich hier lebe, natürlich nicht verborgen geblieben. Längst habe ich aufgehört mich zu fragen, wo noch die Bestverdienenden und Meistbeschäftigten die Zeit hernehmen, sich einmal pro Woche dem Üben von Pfeifen, Trommeln und Marschieren hinzugeben. Und auch wenn ich das unerträgliche Gerusse an den unsäglichen Bummelsonntagen niemals gutheissen werde – was hab ich schon zu melden!
Dass aber in den Erotik-Kleinanzeigen der BaZ neben der «Hausfrau mit grossem und schönen Naturbusen», der «hübschen, sanften und reifen Engländerin Susan», und der «total versauten Transsexuellen» mit 20 cm-Schwengel offenbar auch ein Angebot für Fasnachtsfetischisten zu finden ist, gibt mir trotz allem zu denken. Irgendwie pervers.
Je länger ich darüber nachdenke, komme ich allerdings zum Schluss, dass von diesem Angebot wohl kaum aktive Fasnächtler Gebrauch machen werden. Sie kommen während der drey scheenschte Dääg ja auch so auf ihre Kosten. Schliesslich lassen sich nicht Hilfsarbeiter von Dominen demütigen, sondern Banker und Bosse. Vermutlich ist der Fasnachtsfetischismus also eher unter jenen verbreitet, die ihre Neigung nicht öffentlich leben können. Weil ihre Frau keine Fasnacht macht. Weil sie nicht trommeln können. Weil sie den falschen Dialekt sprechen. Also Leute wie mich.
Vielleicht könnte mich eine heimliche Session mit Karli Schweizers Striggedde durchaus schärfen. Für «iinestäche, duurezieh und aabeloo» wär ich auf jeden Fall zu haben. Nur «ummeschloo» tu ich mich schon lang nicht mehr. Jedenfalls nicht mit sowas.