Feuerwehr rüstet auf weil Aare kritischen Pegelstand erreicht

In der Stadt Bern droht die Aare über die Ufer zu treten. Die Feuerwehr hat damit begonnen, Sperrelemente einzubauen.

Die Aare führt beim Marzili in Bern viel Wasser (Bild: sda)

In der Stadt Bern droht die Aare über die Ufer zu treten. Die Feuerwehr hat damit begonnen, Sperrelemente einzubauen.

Weil die Pegelstände des Brienzer- und Thunersees eine kritische Höhe erreicht haben, muss die Abflussmenge aus dem Thunersee erhöht werden. Dies teilte die Stadt Bern am Samstag mit. Da am Samstagabend weitere Niederschläge erwartet würden, verschärfe sich die Situation in Bern zusätzlich.

In der Stadt werde die Schadengrenze erreicht, eventuell sogar überschritten, warnte die Berufsfeuerwehr. Die direkt betroffene Bevölkerung entlang der Aare sei per SMS alarmiert worden. Exponierte Keller sollen geräumt, Fahrzeuge an höher gelegene Orte verschoben werden.

Die Feuerwehr ist in Alarmbereitschaft. Die Polizei hat Vorkehrungen getroffen, das Mattequartier und die Uferwege entlang der Aare zu sperren.

Erdrutsch in Freiburg

Kurzer aber heftiger Regen hat bereits in der Nacht auf Samstag von Freiburg bis Glarus für Einsätze von Polizei und Feuerwehr gesorgt. Besonders betroffen war der Kanton Freiburg, wo es am Freitagabend gegen 19 Uhr zu einem Erdrutsch kam.

Zwischen 150 und 200 Kubikmeter Erdreich und rund 30 Bäume lösten sich aus einer Felswand und verschütteten die Strasse nach Bürglen, wie die Freiburger Kantonspolizei am Samstag mitteilte. Die Strasse wird vorerst gesperrt bleiben, bis ein Geologe die Hangstabilität vor Ort untersucht hat.

Bereits am Freitagnachmittag war in Charmey ein Bach über die Ufer getreten und hatte die Jaunpassstrasse zwischen Charmey und Im Fang verschüttet. Die Strasse blieb während der Aufräumarbeiten für über sieben Stunden gesperrt. Auch das Untergeschoss eines Wohnhauses wurde unter Wasser gesetzt. Die Polizei verzeichnete auf dem ganzen Kantonsgebiet 19 Wassereinbrüche in Wohnhäuser, vorwiegend in den Bezirken Saane und Sense.

Im Kanton Bern drang laut Auskunft der Polizei in zwei Fällen Wasser in Keller von Gebäuden ein. In Biel stürzte zudem ein Baum auf ein abgestelltes Auto. Verletzt wurde niemand.

Wasser auf der Strasse

Im Kanton Luzern war am Abend ein Erdrutsch beim Viadukt auf die Kantonsstrasse zwischen Wolhusen und Entlebuch niedergegangen. Auf der Kantonsstrasse zwischen Sempach und Hildisrieden sorgte noch am morgen Wasser auf der Fahrbahn für Verkehrsbehinderungen.

Die Messstelle Entlebuch von Meteoschweiz verzeichnete um 21.00 Uhr eine Niederschlagsmenge von über 12 Millimetern. Bei der Luzerner Polizei waren am Abend zahlreiche Unwettermeldungen eingegangen.

Auch weiter östlich waren die starken Regenfälle – in Weesen SG fielen um Mitternacht rund 16 Millimeter Niederschlag – spürbar. So musste etwa die Zugstrecke zwischen Uznach SG und Ziegelbrücke wegen Hochwassers vorübergehend gesperrt werden. Nach 6 Uhr verkehrten die Züge wieder planmässig.

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