Der schwer verunglückte Formel-1-Pilot Jules Bianchi trägt nach Ansicht einer Expertenkommission zumindest eine Teilschuld an seinem Unfall in Suzuka.
Der Franzose habe sein Auto auf regennassem Asphalt trotz gelber Warnflaggen «nicht ausreichend verlangsamt», bevor er die Kontrolle verlor. Dies teilte der Automobil-Weltverband FIA mit. Bianchi war beim Japan-Rennen am 5. Oktober im Marussia unter einen Bergungskran gerast und hatte dabei schwere Kopfverletzungen erlitten.
Das Expertengremium stellte in seinem 396-seitigen Bericht zudem fest, dass ein Mechanismus an Bianchis Auto, der in Gefahrensituationen das Gas deaktivieren und den Motor abstellen soll, nicht richtig funktionierte. Es sei aber unklar, inwiefern sich dies auf die Aufprall-Geschwindigkeit bei dem Unfall ausgewirkt habe.
In der Runde vor Bianchis Unfall war Sauber-Pilot Adrian Sutil an gleicher Stelle von der Strecke abgekommen. Deshalb war der Bergungskran aktiviert worden. Zu dem FIA-Gremium gehörten die ehemaligen Teamchefs Ross Brawn und Stefano Domenicali sowie Ex-Weltmeister Emerson Fittipaldi.
Bianchi ist inzwischen nicht mehr im künstlichen Koma und konnte in seine Heimat gebracht werden. Er liegt nun in einem Spital in Nizza, hat aber das Bewusstsein noch nicht wieder erlangt.