Der französische Schauspieler Jean-Pierre Léaud wird bei den 69. Filmfestspielen von Cannes mit der Ehrenpalme für sein Lebenswerk geehrt. Das teilte das Festival heute, einen Tag vor seinem Start, mit.
Der 71-Jährige folgt damit Ausgezeichneten wie Agnès Varda, Clint Eastwood oder Manoel de Oliveira nach und wird den Preis im Rahmen der Preisverleihung am 22. Mai entgegennehmen. Léaud sei «Teil der Cannes-Legende», ist der Filmstar doch seit 1959 regelmässig beim Festival zu Gast gewesen. Seinen ersten Auftritt an der Croisette hatte er als «extrovertierter, rebellischer 14-Jähriger» anlässlich der Premiere von Francois Truffauts Film «Les Quatre Cents Coups».
Der Film war der Auftakt zum Antoine-Doinel-Zyklus, der Léaud zum internationalen Durchbruch verhalf und zum prägenden Protagonisten der Nouvelle Vague machte. In weiterer Folge stand er für Jean-Luc Godard, Bernardo Bertolucci und Jacques Rivette sowie in jüngsten Jahren unter anderen für Olivier Assayas, Aki Kaurismäki oder Philippe Garrell vor der Kamera.
Im diesjährigen Programm ist Léaud als Sonnenkönig im neuen Film des spanischen Regisseurs Albert Serra, «The Death of Louis XIV», vertreten. Die beiden stellen den Streifen am 19. Mai gemeinsam an der Côte d’Azur vor.