Filmtage erreichen erstmals rund 60’000 Eintritte

Rund 60’000 Eintritte: Die Solothurner Filmtage haben mit einem Besucherplus von etwa fünf Prozent dieses Jahr den erwarteten Rekord erzielt. Die zusätzliche Spielstätte war von Beginn weg zu 80 Prozent ausgelastet.

Die 48. Solothurner Filmtage verzeichnen einen Besucherrekord (Archiv) (Bild: sda)

Rund 60’000 Eintritte: Die Solothurner Filmtage haben mit einem Besucherplus von etwa fünf Prozent dieses Jahr den erwarteten Rekord erzielt. Die zusätzliche Spielstätte war von Beginn weg zu 80 Prozent ausgelastet.

Noch wichtiger ist Filmtage-Direktorin Seraina Rohrer die offenbar gestiegene Zufriedenheit des Publikums. Wegen langer Schlangen und ausverkaufter Vorstellungen habe sie 2012 Beschwerdeschreiben „im Viertelstundentakt“ erhalten, sagte sie: „Dieses Jahr kam kein einziges Beschwerde-Mail.“

Das Platzangebot soll künftig so beibehalten werden. Verbesserungsbedarf sieht Rohrer bei den Rahmenbedingungen, die jungen Filmschaffenden seitens des Festivals geboten werden. Noch würde der Nachwuchs die Filmtage zu wenig für Networking nutzen, sagte Rohrer gegenüber der Nachrichtenagentur sda.

„Bei den Profis funktionieren die Solothurner Filmtage als Drehscheibe, beim Nachwuchs ist dies zu selten der Fall“, erklärte sie kurz vor Abschluss des Festivals am Donnerstag. Auch die Filmschulen sollten ab 2014 vermehrt einbezogen werden.

Die 48. Filmtage waren im Vorfeld als Ausgabe thematisiert worden, in der Altersfragen besonders im Fokus stünden. Doch auch junge Filmemacher wie Jeshua Dreyfus („Halb so wild“) und Niccolò Castelli („Tutti Giù“) und die Themen Jugendlicher hätten in Solothurn eine gute Plattform erhalten, betonte Rohrer.

Internationale Vernetzung vonnöten

Dass die Filmpolitik weit weniger im Zentrum stand als in anderen Jahren störe sie nicht, sagte die Direktorin, die in ihrer Eröffnungsrede erklärt hatte, sie sei „politisiert“ worden: „Ich möchte keine Debatte um der Debatte willen.“ Wichtig sei ihr aber, dass die Filmszene nicht konstant Innenschau betreibe.

„Der Schweizer Film braucht die internationale Vernetzung“, betonte Rohrer. Der Direktor der Bundesamtes für Kultur (BAK), Jean-Frédéric Jauslin, hatte in Solothurn diese Woche über die Bemühungen seines Amtes informiert, ein Abseitsstehen der Schweiz auf kulturellem Gebiet zu verhindern.

Die Schweizer Kulturpolitik kämpft um die Teilhabe an zwei Unterprogrammen des Rahmenprogramms „Creative Europe“, mit welchem der Kontinent für den Zeitraum von 2014 bis 2020 den kulturellen Austausch regeln möchte. Dabei geht es auch um die Weiterführung des bestehenden MEDIA-Programms der EU für die Filmförderung.

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