Neben «Filterblase» hat die Schweizer Wortwahl-Jury auch das Unwort, den Satz und einen Ausdruck des Jahres ausfindig gemacht.
«Filterblase» ist das Schweizer Wort des Jahres. Es meint die falsche Sicherheit, in der sich Internetuser wiegen, weil sie nur mit Gleichgesinnten kommunizieren und sich deshalb in der Mehrheit wähnen. Beispiel: das böse Erwachen der Trump-Gegner nach den US-Wahlen.
Zum Schweizer Unwort des Jahres wählte eine Jury aus rund 1000 Einsendungen «Inländervorrang light». Diese Wortschöpfung spiegle die Mühen der Politik, einen Volksentscheid umzusetzen und dabei möglichst allen entgegenzukommen, heisst es in der Begründung.
Satz des Jahres ist: «Vielleicht müssen wir die Granaten in Zukunft ohne Logo liefern, damit niemand weiss, woher sie stammen.» Der Ausspruch stammt vom SVP-Politiker Andreas Glarner und bezieht sich auf ein IS-Attentat in der Türkei, bei dem Schweizer Granaten eingesetzt wurden. «Der Satz erscheint der Jury als Inbegriff helvetischer ‹Das geht uns nichts an›-Mentalität», heisst es im Communiqué von Radio SRF 3, das die Aktion seit 2003 veranstaltet.
Der Ausdruck des Jahres ist kein Wort, sondern die Geste «dabbing». Dabei hält man sich einen angewinkelten Arm vor die Stirn und streckt den anderen parallel dazu aus. Populär gemacht wurde die Geste von Rappern aus dem Raum Atlanta, Georgia, worauf US-Sportler sie weiterverbreiteten.
» Sämtliche Begründungen, weitere Voten und mögliche Alternativen finden Sie beim SRF
In der Schweizer Wortwahl-Jury sassen in diesem Jahr Autor und Kabarettist Bänz Friedli, Kolumnistin und Moderatorin Gülsha Adilij, Poetry-Slammer und Satiriker Renato Kaiser, «Literaturclub»-Moderatorin Nicola Steiner sowie Daniel Quaderer, Initiator Schweizer Wort des Jahres. Als Jury-Präsidentin amtete Autorin und SRF 3-«Lesezunder»-Moderatorin Nora Zukker.