Fettleibige Menschen können durch finanzielle Anreize besonders stark zum Abspecken motiviert werden. Zu diesem Ergebnis kommt eine am Donnerstag in Essen veröffentlichte Studie des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI).
In einer Studie des Instituts war fettleibigen Menschen eine Prämie von 150 beziehungsweise 300 Euro zugesagt worden, wenn sie das von den Ärzten vorgegebene Abspeck-Ziel von sechs bis acht Prozent ihres Körpergewichts erreichen.
Im Schnitt nahmen diese Teilnehmer laut RWI in einem Zeitraum von vier Monaten um durchschnittlich mehr als fünf Prozent ab – während in einer anderen Gruppe ohne Geldprämie der Abspeck-Wert nur bei 2,3 Prozent lag. Eine Gewichtsabnahme von mehr als fünf Prozent gilt den Angaben zufolge in der Medizin bei Fettleibigen häufig als die Schwelle, ab der sich die Gesundheit deutlich verbessert.
Die Untersuchung ergab nach Angaben des RWI ausserdem, dass der finanzielle Ansporn auf Männer und Frauen unterschiedlich wirkt. Eine Verdoppelung der Belohnung hatte demnach bei den männlichen Teilnehmern keine merklich grössere Gewichtsabnahme zur Folge, während die Frauen deutlich mehr Gewicht verloren als bei der niedrigeren Prämie.
An der Studie beteiligten sich rund 700 fettleibige Patienten im Alter zwischen 18 und 75 Jahren, die gerade einen Aufenthalt in einer baden-württembergischen Reha-Klinik hinter sich hatten.