Zypern hat die im Zuge der Bankenkrise jüngst erlassenen Kapitalbeschränkungen etwas gelockert. Das Finanzministerium teilte am Donnerstagabend mit, fortan seien Überweisungen innerhalb des Landes von bis zu 300’000 Euro erlaubt.
Zugleich wurde die Grenze für Überweisungen von Unternehmen ins Ausland ohne vorherige Untersuchung von 5000 Euro auf 20’000 Euro angehoben. Reisende könnten beim Verlassen der Insel ausserdem nun 2000 statt 1000 Euro in Bargeld mitnehmen. Andere Kapitalbeschränkungen wie das Limit für Bargeldabhebungen am Automaten von 300 Euro am Tag blieben dagegen unverändert.
Zypern hatte die Kapitalbeschränkungen am 28. März erlassen, um einen Banken-Run zu verhindern und einen massiven Abfluss finanzieller Mittel ins Ausland zu unterbinden. Hintergrund waren die Verhandlungen über ein Rettungspaket für das von einer Staatspleite bedrohte Euro-Mitgliedsland.
So soll der Insel-Staat zwar zehn Milliarden Euro an Hilfskrediten vom Euro-Schutzschirm ESM bekommen. Im Gegenzug müssen sich Gläubiger und Grosssparer der kriselnden Banken aber an dem Rettungspaket beteiligen und rund zehn Milliarden Euro beisteuern. Der Staat muss zudem drei Milliarden Euro selbst durch Steuererhöhungen, Goldverkäufe und Privatisierungen beisteuern.