Die SVP will den Fehler von 2011 nicht wiederholen, als die Bundesratskandidatur von Bruno Zuppiger zum Debakel verkam. Um einen zweiten Sitz in der Regierung zu erobern, hat sie einen «internen Prozess» in Gang gesetzt.
«Eine interne Findungskommission unter Führung des Aargauer Altregierungsrats Ernst Hasler sondiert das Kandidatenfeld. Unsere Kantonalparteien sind aufgefordert worden, mögliche Kandidaturen zu melden», sagte SVP-Präsident Toni Brunner in einem Interview mit der Neuen Zürcher Zeitung vom Montag. Dem Vernehmen nach gebe es mehrere Personen, die Bundesrat werden wollten. «Das ist ja schon einmal beruhigend.»
Die Partei habe damit die Lehren gezogen aus dem Fehlgriff vor vier Jahren. Damals zog sich Bundesratskandidat Bruno Zuppiger zurück, nachdem kurz vor der Wahl ans Licht gekommen war, dass er in eine Erbschaftsaffäre verwickelt ist.
Brunner bekräftigte, seine Partei wolle die Konkordanz wieder herstellen. Heute sei die SVP in der Regierung mit einem Vertreter «quasi geduldet». Sie werde «als relevanteste Kraft im Land systematisch ausgegrenzt» und finde in Parlament und Bundesrat kaum Mehrheiten.