Lucas Fischer und Pascal Bucher qualifizieren sich an den Europameisterschaften in Moskau für den Barren-Final. Claudio Capelli schafft dies trotz eines verpatzten Wettkampfs im Mehrkampf.
Fischer und Bucher schrieben im Qualifikations-Wettkampf in der Olympia-Halle von 1980 ein erfreuliches Kapitel Schweizer Turngeschichte. Erstmals seit den Olympischen Spielen 1984 in Los Angeles, als Marco Piatti und Daniel Wunderlin am Reck den 7. und 8. Rang belegt hatten, sind in einem Gerätefinal an internationalen Titelkämpfen zwei Schweizer im Final der besten acht vertreten.
Vor allem Fischer bot an seinem Paradegerät eine tadellose Leistung. Der 22-jährige Aargauer zog seine schwierige Übung ohne Fehler durch. Der anschliessende Jubelschrei goutierten die Kampfrichter allerdings nicht. Wegen undisziplinierten Verhaltens bestraften sie Fischer mit einem Abzug von 0,3 Punkten. Mit dem Gesamtskore von 15,233 Punkten qualifizierte er sich aber dennoch als Fünfter problemlos für den Final.
Mehr zu Bangen hatte Pascal Bucher, der ebenfalls eine fast fehlerfreie, aber etwas einfachere Übung als Fischer zeigte. Am Ende schaffte der 23-Jährige aus Schöfflisdorf als Siebter und mit einem Polster von 0,133 Punkten den Einzug in den Endkampf am Sonntag. EM-Debütant Marco Walter zeigte am Sprung und am Boden solide Leistungen, verpasste den Sprung in einen Gerätefinal aber deutlich.
Mehrkämpfer Claudio Capelli startete um 10 Uhr morgens ideal in den Wettkampf. Die Übung am Boden, die der 26-Jährige im Vergleich zum letzten Jahr leicht erschwert hat, gelang ihm nach Mass. Danach erlitt der Olympia-17. von London allerdings mehrere Dämpfer. In seiner schwächsten Disziplin, dem Pauschenpferd, musste Capelli das Gerät verlassen, an den Ringen und am Sprung stürzte er bei der Landung. Immerhin gelang ihm mit zwei soliden Leistungen am Barren und am Reck ein versöhnlicher Abschluss. Mit dem Total von 81,998 Punkten belegte Capelli am Ende Rang 16, nun bietet sich ihm im Final am Freitag die Chance zur Wiedergutmachung.