20 Küken tummeln sich derzeit in Flamingo-«Kindergarten» im Zoo Basel. Das erste ist am 19. Mai geschlüpft, das letzte am 20. Juni. Der Zolli züchtet Flamingos seit 55 Jahren und hat den Ruf eines internationalen Kompetenzzentrums in dem Bereich.
Derzeit lässt sich im Zoo Basel beobachten, wie sich die Flamingoküken in einer Art «Kindergarten» zusammentun. In freier Natur können solche Ansammlungen hunderte oder gar tausende Junge umfassen, wie der Zoo am Dienstag mitteilte. Die Elternvögel erkennen ihr Junges in der Menge an dessen Lautäusserungen.
Auch wenn sich die Jungen im «Kindergarten» sammeln, besorgen die Eltern weiterhin deren Fütterung. Dies solange, bis das Junge zehn bis zwölf Wochen alt ist und selbständig fressen kann. Es ist dann nicht mehr auf die «Milch» der Eltern angewiesen, bei der es sich eigentlich um ein Sekret aus der Speiseröhre der Elterntiere handelt.
1958 schlüpfte im Basler Zolli – erstmals in einem europäischen Zoo – ein Chilenischer Flamingo. Zwei Jahre danach folgten als Weltpremiere zwei Rosa-Flamingos. Später bestand die Flamingo-Gruppe zeitweilig aus allen sechs existierenden Flamingo-Arten. Um unerwünschte Kreuzungen zu vermeiden, hält der Basler «Zolli» seit den frühern 1980er-Jahren nur noch Rosa-Flamingos.
Einst weiter verbreitet
Flamingos gibt es auf allen Kontinenten ausser in Australien. Die Rosa-Flamingos kommen in Europa, Asien und Afrika vor. Die einst weite Verbreitung der Flamingos entsprach der früheren Verbreitung ihres Lebensraums, der Salzseen. Aus diesen holen sie mit ihrem Filterschnabel Plankton, das sich bei günstigen Bedingungen massenweise vermehrt.
Die Basler Kolonie besteht derzeit aus 55 Männchen, 53 Weibchen und den 20 Küken. Seit 20 Jahren wachsen im Zolli jährlich 20 bis 27 Junge auf. Die meisten von ihnen werden weggegeben, und Fremdvögel werden hinzu erworben. Die seit Beginn von Adelheid Studer-Thiersch im Zoo Basel durchgeführte Flamingo-Forschung machte diesen international zu einem Flamingo-Kompetenzzentrum.