Der Fleischverarbeiter Bell hat im vergangenen Jahr weniger Frischfleisch, Geflügel und Würste abgesetzt. Die Verkaufserlöse stiegen trotzdem leicht um 0,4 Prozent auf 2,53 Mrd. Franken. Auch der Reingewinn fiel gegenüber dem Vorjahr höher aus.
Abgefedert wurde der Absatzrückgang vom stabilen Geschäft im Heimmarkt Schweiz. Im Gegensatz zum gesamten Absatzvolumen, das um 1,2 Prozent auf 221,7 Mio. Kilogramm sank, konnte Bell in der Schweiz 1,4 Prozent mehr absetzen, wie der Konzern am Freitag mitteilte.
Weil hierzulande gleichzeitig aber die Verkaufspreise sanken, konnte Bell Schweiz beim Umsatz allerdings lediglich um 0,6 Prozent auf 1,76 Mrd. Fr. zulegen.
Positiv auf den Schweizer Umsatz ausgewirkt hat sich gemäss Bell der um über 15 Prozent höhere Absatz von Meeresfrüchten. Schwächer war die Nachfrage für Charcuterieprodukten, zu denen etwa Würste und Aufschnitt-Produkte gehören.
Steigende Rohmaterialpreise
Das Geschäft in Europa war gemäss Bell geprägt von weiter steigenden Rohmaterialpreisen. Diese hätten erst mit Verzögerung an die Abnehmer weitergegeben werden können.
Unter dem Strich verdiente der Fleischverarbeiter, der mehrheitlich dem Grossverteiler Coop gehört, im abgelaufenen Jahr 75,8 Mio. Franken. Gegenüber 2011 entspricht dies einer Gewinnsteigerung von 5,9 Prozent.
Der Gewinn vor Abschreibungen (Ebitda) lag mit 185,1 Mio. Fr. um 9,4 Prozent unter dem Ergebnis des Vorjahres. Der Rückgang ist unter anderem auf die Kosten zurückzuführen, die dem Konzern aus der Schliessung des Verwaltungsstandorts Bochum entstanden sind.
Die Restrukturierung im wichtigsten ausländischen Absatzmarkt Deutschland führte zum Wegfall einiger Konzerngesellschaften. Das Absatzvolumen im nördlichen Nachbarland fiel um 2,5 Prozent. In Frankreich konnte der Fleischverarbeiter mit Sitz in Basel den Absatz um 6,2 Prozent steigern.