Ein 44-jähriger Bulgare hat in der Untersuchungshaft gestanden, in sechs Kantonen innerhalb eines halben Jahres zahlreiche Bancomaten manipuliert zu haben. Die Polizei geht davon aus, dass der Kriminaltourist nicht alleine handelte. Die Ermittlungen dauern an.
Der Geständige war von April bis Oktober in den Kantonen Aargau, Bern, Genf, Luzern, Solothurn und Tessin an der Arbeit gewesen, wie die Solothurner Kantonspolizei am Mittwoch mitteilte. Der Bulgare war Mitte Oktober in Bellach SO gefasst worden. Ein Passant entdeckte ihn beim so genannten „Skimming“.
Beim „Skimming“ werden die Daten von Kredit- und Bankkarten über einen kaum erkennbaren Aufsatz ausgelesen und die PIN-Nummer ausgespäht. Dies erlaubt es den Betrügern, eine Kopie der jeweiligen Karte anzufertigen und im Ausland an Bancomaten Geld zu beziehen.
Dem mutmasslichen Täter gelang es nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei jedoch nicht, sich mit den illegal besorgten Daten von Bankkunden unrechtmässig zu bereichern.
Ermittlungen laufen
Der Mann gehörte offenbar einer bulgarischen Tätergruppe an, die sich zum Ausüben von Straftaten in der Schweiz aufgehalten hatte. Der Verhaftete wird sich vor Amtsgericht für seinen Straftaten verantworten müssen.
Die Polizei ermittelt nach weiteren Mittätern. Aus taktischen Gründen machte die Polizei keine Angaben dazu, wie viele und welche Bancomaten manipuliert worden waren.