Die Fliegerstaffeln der Schweizer Luftwaffe werden ab Ende April wieder bei Shows im In- und Ausland zu sehen sein – jedoch unter verschärften Sicherheitsbedingungen. Ihre Auftritte waren nach Zwischenfällen in St. Moritz GR und Leeuwarden NL sistiert worden.
Ab nächster Woche sei ein zweiwöchiger Vorbereitungskurs für die Piloten des PC-7-Teams geplant, eine Woche später beginne das zweiwöchige Training der Patrouille Suisse.
Die Vorführungen fänden künftig aber unter «erhöhten Sicherheitsvorgaben» statt. Konkret wurden die Minimalflughöhen angehoben: Auf 60 statt 46 Meter für Solisten, 92 Meter statt 60 Meter für den Verband und 92 Meter über schlecht sichtbaren Hindernissen.
In der Formation müssen die PC-7-Piloten in Zukunft einen Sicherheitsabstand von zwei statt wie früher von drei Metern einhalten. Für die Patrouille Suisse gibt es hier keine Änderung. Ein Fachgremium soll ausserdem die Sicherheitsaspekte von Vorführungen prüfen und wenn nötig Massnahmen anordnen.
Tiger in den Niederlanden abgestürzt
Im Juni letzten Jahres war ein F5-Tiger-Kampfflugzeug der Patrouille Suisse in der Nähe des Militärflugplatzes Leeuwarden in den Niederlanden abgestürzt, nachdem sich zwei Jets bei einem Trainingsflug touchiert hatten. Der Pilot konnte sich mit dem Schleudersitz retten.
Im Februar zertrennte ein Flugzeug des PC-7-Teams bei einem Trainingsflug über dem Zielgelände der Ski-Weltmeisterschaften in St. Moritz das Zugseil einer Seilbahnkamera. Die Kamera fiel in den Zielraum und landete im Schnee. Verletzt wurde niemand. Das Flugzeug wurde beschädigt, konnte aber sicher auf dem Flugplatz Samedan landen.
In beiden Fälle laufen die Untersuchung der Militärjustiz noch. Trotzdem sollen die Vorführungen bereits Ende April wieder aufgenommen werden, wie das Eidg. Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) am Dienstag mitteilte.