Eine Flotte chinesischer Fischerboote ist auf dem Weg zu der mit Japan umstrittenen Insel-Gruppe im Ostchinesischen Meer. Wie viele das zwischen Japan und China umstrittene Meeresgebiet anlaufen wollen, blieb aber unklar.
Mit dem Beginn der Fangsaison sei eine grosse Anzahl Boote ausgelaufen, bestätigte ein Sprecher des Landwirtschaftsministeriums am Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa in Peking.
Chinas Staatsradio hatte zuvor berichtet, dass mit dem Ende des saisonalen Fangverbots zur Erholung der Fischbestände rund 10’000 Boote von der Küste der Provinzen Zhejiang und Fujian ausgelaufen seien. Rund 1000 würden an den Inseln erwartet.
Das Landwirtschaftsministerium versicherte, die Fischer beschützen zu wollen. China verwalte den Fischfang in dem Seegebiet und werde sich an die Gesetze halten.
Japanische Konzerne schliessen Werke
Der Territorialstreit um die chinesisch Diaoyu und japanisch Senkaku genannten Inseln ist seit vergangener Woche wieder aufgeflammt.
Am Wochenende waren bei Demonstrationen in dutzenden chinesischen Städten japanische Geschäfte geplündert, Schaufenster eingeschlagen und Autos demoliert worden. Elf mutmassliche Randalierer wurden festgenommen.
Nach den seit Jahren schwersten antijapanischen Protesten in China haben die Behörden zu Gewaltlosigkeit aufgerufen. Die Demonstranten sollten ihren Patriotismus auf friedliche Weise zeigen, hiess es am Montag in Appellen der Sicherheitsbehörden und Staatsmedien.
Japanische Grosskonzerne legten einige ihrer Fabriken in der Volksrepublik vorübergehend still. Der Elektronikhersteller Canon schickte seine Arbeiter in den drei Werken in Zhuhai, Zhongshan und Suzhou zunächst für zwei Tage heim, während Panasonic seine zwei Fabriken in Qingdao und Zhuhai schloss, wie chinesische Staatsmedien am Montag berichteten.
Die USA forderten China und Japan zu einer friedlichen Lösung in dem Streit auf. „Es ist extrem wichtig, dass diplomatische Mittel auf beiden Seiten genutzt werden, um zu versuchen, diese Angelegenheiten konstruktiv zu lösen“, sagte US-Verteidigungsminister Leon Panetta.