Die berufliche Integration von Migranten ist in der Schweiz oft schwierig. Dabei wäre gemäss der Schweizerischen Flüchtlingshilfe (SFH) viel Potenzial vorhanden. Zusammen mit weiteren Organisationen macht die SFH deshalb an den diesjährigen Flüchtlingstagen auf dieses Problem aufmerksam.
Die Schweizerische Flüchtlingshilfe (SFH) sieht in der Integration von Migranten in die Arbeitswelt viel Potential. Dies machte sie an den diesjährigen Flüchtlingstagen zusammen mit anderen Organisationen klar. «Wirtschaft und Gesellschaft können dank gut integrierter Flüchtlinge nur gewinnen», lässt sich Beat Meiner, Generalsekretär der Schweizerischen Flüchtlingshilfe, in der Mitteilung vom Dienstag zitieren.
Die Flüchtlingstage 2013, die zusammen mit dem UNO-Hochkommissariat für Flüchtlinge (UNHCR) und dem Bundesamt für Migration (BFM) durchgeführt werden, stehen unter dem Motto «Gemeinsam schaffen wir es». Sie gehen am Samstag und Sonntag, 15. und 16. Juni sowie am Donnerstag 20. Juni über die Bühne. Die Auftaktveranstaltung fand am Dienstag in Bern statt.
Flüchtlinge sollen in der Schweiz nicht nur Schutz, sondern eben auch Arbeit finden. Doch die Integration fremder Menschen im allgemeinen und in die Berufswelt im besonderen sei von der Angst behindert, die Flüchtlinge würden die Schweiz überrennen. Dabei machten in der Schweiz anerkannte Flüchtlinge, vorläufig aufgenommene Kriegs– und Gewaltvertriebene und Asylsuchende zusammen «nicht einmal 1 Prozent der Bevölkerung aus», heisst es. Und dies obwohl in den letzten Jahren im Schnitt die Hälfte der Asylgesuchsteller als schutzbedürftig anerkannt worden seien.
Diplome oft nicht anerkannt
Dafür, dass es oft nicht gelinge, Flüchtlinge beruflich zu integrieren, gebe es verschiedene Gründe, hielt BFM-Direktor Mario Gattiker fest. Einerseits stünden Vorurteile im Weg, andererseits würden berufliche Qualifikationen und Erfahrung oft nicht anerkannt.
Mit dem Projekt «Potenziale nutzen», das unter anderem Diplome und Berufserfahrung von Flüchtlingen anerkennen lassen will, versucht das BFM Gegensteuer zu geben. «Allerdings nützen die besten Programme nichts, wenn die Arbeitgeber nicht mitziehen», sagte Gattiker gemäss Mitteilung.
Mit den Flüchtlingstagen sollen Bevölkerung und Arbeitgeber auf dieses Problem aufmerksam gemacht werden und es soll ihnen vor Augen geführt werden, «dass Flüchtlinge und vorläufig Aufgenommene ihren Beitrag an die Schweizer Wirtschaft und Gesellschaft leisten wollen und auch leisten können», heisst es abschliessend.