Der im Zuge einer Affäre um seine Russland-Kontakte zurückgetretene Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Donald Trump, Michael Flynn, hat von russischen und Russland-nahen Institutionen Honorare im Umfang von zehntausenden Dollar erhalten.
Insgesamt habe Flynn 55’500 Dollar kassiert, darunter allein 33’000 Dollar für den Besuch einer Gala an der Seite des russischen Präsidenten Wladimir Putin, wie aus Dokumenten hervorgeht, die der demokratische Kongressabgeordnete Elijah Cummings am Donnerstag veröffentlichte.
Die Gala wurde im Dezember 2015 vom staatlichen russischen Fernsehsender RT (ehemals: Russia Today) veranstaltet, der von den USA inzwischen als ein Werkzeug des russischen Geheimdienstes angesehen wird. Die Moskau-Reise Flynns samt Teilnahme an der Veranstaltung ist wohlbekannt.
Fotos von der Gala zeigen ihn als Tischnachbarn Putins. Sein Honorar für den Abend jedoch war bislang nicht öffentlich. Cummings forderte eine Untersuchung, ob Flynn weitere russische Zahlungen erhalten habe.
Unterdessen bestätigte auch der russische Softwarekonzern Kaspersky eine Honorarzahlung von 2015 an Flynn. Dieser habe damals im Auftrag einer Tochterfirma einen Vortrag bei einer Konferenz über Cybersicherheit in Washington gehalten, sagte ein Kaspersky-Sprecher am Freitag in Moskau.
Laut Cummings erhielt Flynn 2015 Honorare in der Höhe von 11’250 Dollar auch von der russischen Frachtfluggesellschaft Wolga-Dnjepr.
Auch Geld von der Türkei
Darüber hinaus soll Flynn Ende vergangenen Jahres 530’000 Dollar für Lobby-Tätigkeiten für die Türkei erhalten haben.
Flynn war Mitte Februar offiziell wegen falscher Angaben über Telefonate mit dem russischen Botschafter zurückgetreten. Er hatte vor Antritt der Trump-Regierung mit Botschafter Sergej Kisljak telefoniert. Die Gespräche wurden vom FBI abgehört.
Dadurch kam heraus, dass es um die vom damaligen Präsidenten Barack Obama wegen der Cyberattacken verhängten Russland-Sanktionen ging – dies hatte Flynn geleugnet. Die offizielle Begründung für seinen Rücktritt lautete, dass er Vizepräsident Mike Pence falsch über die Telefonate informiert habe.