Eine Reihe von Rückrufen kommt Ford teuer zu stehen. Der zweitgrösste US-Autobauer erwartet in diesem Jahr einen geringeren Gewinn als zunächst angenommen. Der Konzern rechnet mit einem Ergebnis vor Steuern von 6 Mrd. Dollar, sagte Finanzchef Bob Shanks am Montag.
Zuvor war das Unternehmen von sieben bis acht Mrd. Dollar ausgegangen. Für 2015 kalkuliert der in Dearborn ansässige Konzern mit einem Vorsteuergewinn von 8,5 bis 9,5 Mrd. Dollar. An der Wall Street straften die Händler Ford ab. Die Aktie brach im späten Handel um 7,5 Prozent ein.
Reparaturen für vor allem in Nordamerika zurückgerufene Fahrzeuge dürften mit Kosten von einer Mrd. Dollar zu Buche schlagen, fügte Shanks hinzu. Zudem prognostizierte Ford einen höheren Verlust für Südamerika. Auch das Russland-Geschäft bereite Ford Probleme. Hier erwarte der Autobauer einen Fehlbetrag von 300 Mio. Dollar und damit mehr als zunächst vorhergesagt.
Für 2020 rechnet Ford mit einem globalen Absatz von 9,4 Mio. Fahrzeugen. 2013 hatte der Autobauer weltweit 6,2 Mio. Fahrzeuge abgesetzt. In den USA solle der Absatz bis 2020 auf 3,5 Mio. von 2,9 Mio. 2013 steigen. Bis 2016 wolle das Unternehmen die Zahl der Fahrzeugplattformen von 15 auf neun verringern, sagte Produktionsentwicklungschef Raj Nair.
Ford ging mit einem neuen Chef in die zweite Jahreshälfte. Der früher für das Tagesgeschäft zuständige Vorstand Mark Fields löste Konzernchef Alan Mulally zum 01. Juli ab.