Ein internationales Forscherteam unter Basler Leitung hat ein Eiweiss auf Brustkrebszellen identifiziert, das als Angriffspunkt für neue Therapien dienen könnte. Als sie das Protein bei Brustkrebs-Mäusen blockierten, wuchsen die Tumoren langsamer und bildeten weniger Metastasen in der Lunge.
Auf Brustkrebszellen kommt ein bestimmtes Protein namens «Rearranged during transfection-Kinase» (Ret-Kinase) vermehrt vor, beobachtete das Team um Nancy Hynes vom Friedrich Miescher Institut und der Universität Basel. Patienten mit hohen Werten davon überleben nach der operativen Entfernung des Krebsgewebes weniger lange, berichten die Forschenden im Fachjournal «EMBO Molecular Medicine».
Für ihre Studie haben die Forschenden das Krebsgewebe von 100 Brustkrebs-Patientinnen nach einer Operation untersucht und mit deren Überlebenschancen verglichen. Ausserdem haben sie in Mäusen Substanzen getestet, die dieses Protein spezifisch blockieren.
Sie stellten fest, dass bei den Mäusen die Tumoren mit Ret-Blockern nicht nur langsamer wuchsen, sondern sich auch weniger im Körper ausbreiteten. «Unsere Resultate legen nahe, dass Ret-Kinase ein neues und vielversprechendes Ziel für alternative Therapien bei gewissen Brustkrebs-Patienten sein könnte», sagte Hynes in einer Mitteilung des Journals.
Dies seien frühe Resultate, erklärte sie. Jedoch würden schon ähnlich funktionierende kleine Blocker-Substanzen erfolgreich gegen Brustkrebs eingesetzt, etwa Hemmer des Proteins Tyrosinkinase sowie Antikörper. Allerdings sind diese nur bei Patientinnen hilfreich, deren Tumoren bestimmte Rezeptoren tragen – weshalb laut Hynes die Entdeckung neuer Angriffswege essenziell ist.