Forscher arbeiten an Präparat gegen Heroinsucht

Morphium- und Heroinsucht kann nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen gestoppt werden. Durch eine Blockade der Immunreaktion im Gehirn werde das Verlangen nach Opiaten unterbunden, wie australische und US-Forscher am Mittwoch mitteilten.

Das Präparat könnte seine Wirkung abschwächen: Heroin (Symbolbild) (Bild: sda)

Morphium- und Heroinsucht kann nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen gestoppt werden. Durch eine Blockade der Immunreaktion im Gehirn werde das Verlangen nach Opiaten unterbunden, wie australische und US-Forscher am Mittwoch mitteilten.

Das neu entwickelte Präparat plus-naloxon, das noch nicht klinisch erprobt ist, bremst den Angaben zufolge die Schübe des Botenstoffs Dopamin im Belohnungssystem des Gehirns, wie die Forscher im US-Fachblatt „Journal of Neuroscience“ berichten. Es führt sie auf ein Niveau zurück, „das dem beim Essen, Sex oder Umarmungen entspricht“, erläuterte Mark Hutchinson von der australischen Schule für Medizinische Wissenschaften in Adelaide.

Opiate wie Morphium und Heroin wirken über Immunrezeptoren (TLR4) im Gehirn, die als Verstärker für die Drogenabhängigkeit wirken. Linda Watkins vom Zentrum für Neurowissenschaft an der Universität Colorado in den USA erklärte, es sei schon seit Jahren vermutet worden, dass die TLR4-Rezeptoren eine entscheidende Rolle spielen – „aber jetzt haben wir den Beweis“.

Die Forscher hoffen, dass das neue Mittel dort zur Anwendung kommt, wo starke Schmerzen bekämpft werden müssen, ohne Abhängigkeiten zu erzeugen. Ausserdem könnte es ihrer Meinung nach Drogenabhängigen helfen. Die klinische Erprobung soll innerhalb von 18 Monaten beginnen.

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