Forscher finden nächsten Planeten ausserhalb unseres Sonnensystems

Astronomen der Universität Genf haben einen neuen Planeten ausserhalb unseres Sonnensystems entdeckt. Er hat ungefähr die Masse die Erde und umkreist einen der Sonne am nächsten gelegenen Sterne, Alpha Centauri B, wie sie am Donnerstag im Fachblatt „Nature“ berichten.

Neuer Planet (rechts) umkreist Alpha Centauri B (Mitte). Alpha Centauri A ist ganz links zu sehen (Bild: sda)

Astronomen der Universität Genf haben einen neuen Planeten ausserhalb unseres Sonnensystems entdeckt. Er hat ungefähr die Masse die Erde und umkreist einen der Sonne am nächsten gelegenen Sterne, Alpha Centauri B, wie sie am Donnerstag im Fachblatt „Nature“ berichten.

Ein Planet von ähnlicher Masse wie die Erde, der um einen ähnlich hellen Stern wie unsere Sonne kreist: Das weckt Vorstellungen, dass dort Leben wie bei uns gedeihen könnte. „Die Wahrscheinlichkeit ist allerdings klein“, dämpft Stéphane Udry, Direktor des Observatoriums der Universität Genf, in einem Communiqué allzu hohe Erwartungen.

„Dieses Objekt kreist in nur drei Tagen um seine Sonne. Es ist sehr nahe an ihr dran“, erklärt der Forscher. „Deshalb gleicht der Planet wohl eher einer geschmolzenen Erde, einer Lava-Kugel.“ Zum Vergleich: Die Erde benötigt 365 Tage, um ihre Bahn um die Sonne zu ziehen.

Die Entdeckung gilt trotzdem als „symbolische Etappe“, und noch ist nicht alle Hoffnung verloren, Nachbarn in nur 4,4 Lichtjahren Entfernung zu finden: „Planeten entstehen oft familienweise um eine Sonne, wie zahlreiche jüngere Entdeckungen aufzeigen“, sagt Udry. „Es ist somit möglich, dass es rings um Alpha Centauri B weitere erdähnliche Planeten gibt.“

Schweizer Hochpräzisions-Instrument

Die Entdeckung der Genfer werde voraussichtlich die Planetenjagd rund um unsere Nachbarsonnen Alpha Centauri A und B anheizen, schreibt die Uni Genf. Aber sie werden äusserst schwierig zu finden sein, da sie sich am Rande der messbaren Radialgeschwindigkeiten befinden. Anhand dieser Messgrösse wurden seinerzeit die ersten extrasolaren Planeten entdeckt.

Das derzeit genauste Instrument dafür ist „Harps“, ein Präzisionsspektrograph, der in der Schweiz entwickelt und im 3,6-Meter-Teleskop in La Silla, Chile, installiert wurde.

Sein Nachfolger wird derzeit unter der Aufsicht von Francisco Pepe von der Uni Genf im Very Large Telescope in La Silla installiert. Das „Espresso“ getaufte Instrument wird genügend genau sein, um erdähnliche Gesteinsplaneten sowohl anhand von ihrer Masse sowie ihrer Umlaufzeit zu entdecken.

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