Froschzungen funktionieren deutschen Forschern zufolge ähnlich wie Klebeband. Beim Ablösen von einer Oberfläche bilden sich an den Zungen zunächst viele kleine Fäden, die nacheinander brechen, bevor der Kontakt abreisst.
Forscher der Universität Kiel hatten bei Experimenten Schmuckhornfrösche dazu animiert, mit ihrer Zunge gegen eine Glasscheibe zu schlagen, hinter der eine Grille sass. Mit Hilfe einer Hochgeschwindigkeitskamera konnten sie dann beobachten, wie der Kontakt entsteht und wie er wieder abbricht.
Die Wissenschaftler untersuchten auch die Anatomie der Froschzunge, die einem «muskelbepackten Haftstreifen» ähnele, wie die Forscher am Donnerstag berichteten. Zieht der Frosch seine Zunge ins Maul zurück, wird die Kraft demnach über die gesamte Zungenoberfläche gleichmässig verteilt.
Dies habe «einen ähnlichen Effekt, wie wenn man versucht, ein Klebeband senkrecht von einer Oberfläche abzuziehen, anstatt es von einer Seite her abzulösen – die Kraft, die man dafür braucht, ist deutlich höher», erklärten die Forscher. Dadurch könnten die Tiere Insekten, aber auch andere Frösche und sogar kleine Mäuse in einem Stück hochheben.