Woher kommen die Streifen der Zebras? Über diese Frage streiten Biologen seit über 140 Jahren, nun haben sich US-Forscher an einer abschliessenden Erklärung versucht. Das Streifenmuster helfe bei der Abwehr von Tsetse-Fliegen und anderen blutsaugenden Insekten.
Das schlussfolgert eine am Dienstag in der Fachzeitschrift „Nature Communications“ veröffentlichte Studie. „Eine Lösung des Rätsels der Zebrastreifen liegt in Reichweite“, schreibt das Forscherteam um Tim Caro von der University of California.
Bereits in den 1870er Jahren zankten sich die britischen Naturforscher Charles Darwin und Alfred Russel Wallace um die Gründe für die Streifenzeichnung auf dem Fell der Zebras. Seitdem kursierten eine Reihe von Theorien.
Einige Wissenschaftler glaubten, die Streifen würden den Tieren in der Hitze der afrikanischen Savanne Abkühlung verschaffen. Andere vermuteten einen Tarneffekt, um sich von Löwen und anderen Raubtieren zu verbergen. Auch ein besserer Gruppenzusammenhalt bei den Herdentieren oder gar ein Zusammenhang mit der Paarung wurden angenommen.
Die Theorie mit den Tsetse-Fliegen, welche die gefährliche Schlafkrankheit übertragen, geht auf Laborexperimente aus dem Jahr 2012 zurück. Damals stellten Forscher fest, dass die Insekten gestreifte Muster meiden und sich bevorzugt auf eintönigen Oberflächen niederlassen.
Die nun veröffentlichte Studie fand eine starke geographische Überlappung der Lebensräume von Zebras und blutsaugenden Fliegen, die bevorzugt Pferdearten stechen. Die Wahrscheinlichkeit, dass andere Pferdearten gestochen werden, ist dabei deutlich höher. Ausserdem fanden Wissenschaftler bei der Untersuchung von Tsetse-Fliegen relativ wenig Zebra-Blut.
Der Zusammenhang zwischen den Streifen der Zebras und der Fliegenabwehr sei „signifikant“, heisst es in der Studie. Die Hinweise seien dabei stärker als bei allen anderen bekannten Theorien.