Ein interdisziplinäres Schweizer Forscherteam hat ein Projekt gestartet, dessen Ziel die Entwicklung eines Supercomputers in PC-Grösse ist. Dies Vorhaben soll mit einer Art «elektronischem Blutkreislauf» für Mikrochips gelingen, wie IBM am Mittwoch mitteilte.
Als Vorbild diene der Aufbau und die Versorgung des Gehirns, das über Blutkapillaren einerseits gekühlt und andererseits mit Energie versorgt wird. Dadurch ist das Gehirn rund 10’000-mal dichter und 10’000-mal energieeffizienter als die besten Computer heute.
In die Computertechnologie übersetzt bedeutet das, dass die Forscher Mikrochips in kompakten, dreidimensionalen Stapeln anordnen wollen. Diese sind zwar sehr schnell, erzeugen aber auch grosse Hitze. IBM- und ETH-Forscher konnten bereits ein Mikrokanalsystem entwickeln, das diese Stapel kühlt. Nun sollen die Kanäle auch zur Energieversorgung beitragen, indem sie statt Wasser eine Elektrolytlösung enthalten.
Das dies einfacher klingt, als es zu realisieren ist, teilen sich vier Arbeitsgruppen die Forschung am neuen Mini-Superchip: Unter Leitung von IBM Research in Zürich sind auch die ETH Zürich, das Paul Scherrer Institut (PSI) in Villigen und die Università della Svizzera italiana in Lugano beteiligt.
Im Rahmen des Sinergia-Programms für interdisziplinäre Forschung fördert der Schweizerische Nationalfonds das dreijährige Forschungsvorhaben namens REPCOOL mit einer Million Franken.