Trainer Uli Forte empfängt heute mit den Young Boys seinen Ex-Verein GC zum Spitzenspiel der 6. Super-League-Runde. Weiter treffen Sion und Thun sowie Zürich und St. Gallen aufeinander.
In Bern empfängt die statistisch beste Offensive dieser Saison (YB mit 15 Toren) die stärkste Defensive (GC mit 3 Gegentoren). Es sind die einzigen beiden Teams, die in der laufenden Meisterschaft noch ungeschlagen sind. In der letzten Super-League-Saison hatten die Grasshoppers unter dem heutigen YB-Trainer Uli Forte aus den vier Spielen gegen die Berner neun Punkte geholt.
Forte wird im Stade de Suisse zweifellos im Fokus stehen. Sein Abgang bei den Grasshoppers nach der letzten Saison ist von Nebengeräuschen begleitet worden. Forte hatte sich über fehlende Wertschätzung beklagt, die GC-Führung konterte mit Kritik.
Offenbar haben sich die Wogen unterdessen geglättet. In einem Interview mit der «Berner Zeitung» gab Forte an, er habe sich in der Zwischenzeit mit allen GC-Verantwortlichen unterhalten. Das Verhältnis sei «normal». Er werde GC immer in guter Erinnerung haben. Natürlich sei es eine «sehr spezielle Partie» für ihn. «Würde ich etwas anderes behaupten, wäre das gelogen», so Forte.
Angesprochen darauf, wieso die Young Boys im Moment obenauf sind, meinte Forte: «Ein wichtiger Grund, warum wir erfolgreich gestartet sind, ist der ausgeprägte Team-Gedanke. Dazu gehört, dass jeder zielstrebig arbeitet und sich nicht ablenken lässt.»
Sion ist in der laufenden Meisterschaft noch immer ohne Sieg und ohne Tor. Gegen Thun könnte der aus Ghana geholte Ebenezer Assifuah sein Super-League-Debüt feiern. Ein Problem der Walliser ist auch, dass die ausländischen Neuzuzüge bisher nicht auf Touren kommen. Ishmael Yartey wird den Vorschuss-Lorbeeren ebenso wenig gerecht wie Ovidiu Herea. In der letzten Super-League-Saison war Thun in den Direktvergleichen besser. Die Berner Oberländer sammelten gegen Sion sieben Punkte.
St. Gallen tankte Moral mit einem respektablen Auftritt gegen Spartak Moskau – auch wenn der russische «Riese» in der AFG-Arena nicht in Bestbesetzung angetreten war. Bei den Ostschweizern gibt es für einen Spieler zusätzliche Motivation vor dem Match gegen den FCZ. Stéphane Houcine Nater, das «defensive Gewissen» im Mittelfeld, ist für die tunesische Nationalmannschaft aufgeboten worden. Er könnte in zwei Wochen für das Heimatland seiner Mutter in der wichtigen WM-Qualifikationspartie gegen Kap Verde sein Länderspiel-Debüt bestreiten.
Ein Tunesier stand zuletzt auch bei Tabellen-Nachbar FCZ im Mittelpunkt. Künstler Yassine Chikhaoui meldete sich Anfang Woche nach seinen Magenbeschwerden und einem Aufenthalt in Nordafrika im Mannschafts-Training zurück.
In den letzten drei Super-League-Duellen zwischen diesen beiden Teams gab es immer einen Auswärtssieg. Zweimal gewann St. Gallen, einmal der FCZ.