Fränzi Aufdenblatten ist wie 2003 auch heuer in St. Moritz wieder dabei – und ebenso beschäftigt. Drei Jahre nach ihrem Rücktritt steht die Walliserin für ihren Arbeitgeber Swisscom im Dauereinsatz.
Von ihrer eigenen Teilnahme in St. Moritz, als sie an ihrer persönlich ersten WM teilnahm, hat Aufdenblatten gemischte Gefühle. Einerseits sei der Super-G mit dem 15. Platz ganz okay gewesen, an den Riesenslalom jedoch habe sie weniger gute Erinnerungen. «Ich war richtig krank, mit Fieber und allem was dazu gehört», erzählt Aufdenblatten.
Zum zweiten Lauf trat sie gar nicht mehr an. Ärgerlich war vor allem die Art und Weise, wie sie sich erkältet habe: «Das geschah zwei Tage vor dem Rennen. Für einen Foto-Termin mit einer Zeitung, der viel länger dauerte als erwartet, war ich draussen nur in Sandalen und ohne Jacke unterwegs. Ich war jung und traute mich nicht zu sagen, dass ich fror. So lernt man.»
Wirtschafts-Studentin in Bern
Als sie im Frühling 2014 nach 14 Jahren im Weltcup als Skirennfahrerin aufhörte, blieb Aufdenblatten zumindest mit einem Bein im Sport-Bereich. Sie arbeitete während zwei Jahren bei GPS Performance in Lausanne, der Firma ihres langjährigen Managers Ralph Krieger. Berufsbegleitend absolvierte die Walliserin einen CAS-Kurs in Sport-Management an der Uni St. Gallen. «Dabei kriegte ich Lust zu studieren», erzählt Aufdenblatten.
Gesagt, getan – Jobwechsel inklusive, um kürzere Wege zu haben. Seit 2016 studiert die Olympia-Sechste im Super-G von Sotschi an der PHW in Bern Wirtschaft und arbeitet als Projektleiterin in der Sponsoring-Abteilung der Swisscom. Der langjährige Hauptsponsor von Swiss-Ski verfolgt an der Heim-WM in St. Moritz ein Riesen-Projekt. Aufdenblatten kümmert sich im Zuge des Swisscom-Auftrittes vor Ort den digitalen Content. Nach der WM wechselt sie in die Unternehmens-Kommunikation.
«Einer der grössten Fans»
Die 36-Jährige verfolgt den Skirennsport immer noch genau: «Ich bin wohl einer der grössten Fans geworden.» Vor Ort an einem Weltcuprennen war sie zuletzt in Wengen, allerdings der Arbeit wegen. Doch die Rennen schaue sie so oft es geht, so Aufdenblatten. «Vor allem zu Tina Weirather habe ich nach wie vor einen engen Kontakt.» Die Liechtensteinerin, die seit langem mit den Schweizerinnen trainiert, wurde über die Jahre zu einer guten Freundin.
Neben Weirather sollen bis am 19. Februar vor allem auch die Einheimischen möglichst viele Medaillen holen. «Dann würde die Ski-Party noch ausgelassener und cooler.» Ihr grosser Favorit sei Beat Feuz, zudem sehe sie einige Junge mit gutem Potenzial. «Auch Daniel Yule war schon einige Male nahe am Podest. Die WM wäre doch der perfekte Moment, das nachzuholen», hofft Aufdenblatten.