Als erster französischer Staatschef hat François Hollande mit aller Deutlichkeit das Pariser Massaker vom 17. Oktober 1961 verurteilt. Damals hatten französische Sicherheitskräfte eine friedliche Kundgebung der algerischen Unabhängigkeitsbewegung niedergeschlagen.
Offiziell wurden bei dem lange verschwiegenen Blutbad drei Tote und 55 Verletzte gezählt. Später wurden jedoch unzählige Leichen aus der Seine geborgen. Linke französische Senatoren bezifferten die Zahl der Toten auf mindestens 200.
„Am 17. Oktober 1961 sind Algerier, die für ihr Recht auf Unabhängigkeit demonstriert haben, durch blutige Repression getötet geworden“, kommentierte Hollande am Mittwoch. Die Republik erkenne diese Tatsachen in aller Klarheit an. Er gedenke der Opfer.
Anlass der Kundgebung vor 51 Jahren war ein Ausgehverbot für Algerier, das der Pariser Polizeipräfekt Maurice Papon verhängt hatte. Er wurde später wegen Kollaboration mit den Nazis zu zehn Jahren Haft verurteilt.