Frankreich und Spanien können sich trotz einer geringeren Kreditwürdigkeit immer noch problemlos langfristig refinanzieren. Am Donnerstag besorgten sich die Euroländer Nummer zwei und vier mit mehreren Anleihen frisches Kapital am Markt.
Bei einer robusten Nachfrage gaben die zu zahlenden Renditen teils deutlich nach. Die Auswirkungen der jüngsten Herabstufungen durch die Ratingagenturen Standard & Poor’s (S&P) und Fitch bleiben damit ohne grössere Auswirkungen.
Die zweitgrösste Euro-Wirtschaft Frankreich, die Mitte Januar ihre Top-Bonität bei S&P verloren hatte, trat am Markt mit drei langlaufenden Anleihen in Erscheinung. Dabei musste der französische Staat den Anlegern sogar weniger Zinsen bieten als noch zu Jahresbeginn – also vor dem Verlust seiner Höchstbewertung. Insgesamt nahm Frankreich knapp 8 Mrd. Euro auf.
Die viertgrösste Euro-Wirtschaft Spanien, die mit Italien derzeit unter besonderer Beobachtung der Marktteilnehmer steht, konnte sich ebenfalls ohne Probleme frisches Kapital beschaffen. Drei neue Anleihen mit Fälligkeit 2015, 2016 und 2017 spülten dem Staat insgesamt 4,56 Mrd. Euro in die Kasse.
Die Zinsen, die Spanien den Investoren bieten musste, gingen im Vergleich zu Auktionen im Januar und Dezember deutlich zurück. In der Spitze lag der Rückgang bei zwei Prozentpunkten.