Die französischen Streitkräfte haben ihre Bestände an Streumunition vollständig vernichtet. Diese Munition habe «besonders schwere Konsequenzen für die Zivilbevölkerung», hiess es in einer Erklärung am Donnerstagabend in Paris.
«Frankreich verurteilt ihren Einsatz scharf», schrieben das Aussen- und das Verteidigungsministerium gemeinsam. Die Vernichtung der Bestände erfolgte zwei Jahre vor Ablauf der Frist, die in der so genannten Oslo-Konvention von 2008 festgelegt wurde.
Darin verpflichteten sich die inzwischen mehr als hundert Unterzeichnerländer, auf die Nutzung, die Produktion, die Weitergabe und die Lagerung von Streumunition zu verzichten. Nicht unterzeichnet wurde die Konvention bislang von Militärmächten wie den USA, Russland, China und Israel.
Bei Streuwaffen handelt es sich um Sprengköpfe, die beim Einsatz viele kleinere Sprengsätze ausstreuen. Beim Einsatz gegen Menschen können sie zu zahlreichen Opfern führen. Auch nach dem Ende von Konflikten bestehen Probleme fort, weil nicht detonierte Sprengsätze weiterhin eine Gefahr für Zivilisten darstellen.
Frankreich setzte solche Waffen nach eigenen Angaben zum letzten Mal im Golfkrieg 1991 ein. Im Jahr 2002 stellte es die Produktion ein.