Der Euro kann nach Ansicht des französischen Zentralbankchefs Christian Noyer trotz der Schuldenkrise zur weltweiten Leitwährung aufsteigen. Wenn die Länder der Euro-Zone ihre Pläne für eine stärkere Abstimmung der Wirtschaftspolitik erfolgreich umsetzten, sei dies binnen eines Jahrzehnts durchaus möglich.
Dies schrieb Noyer in einem Kommentar für die französische Sonntagszeitung „Journal du Dimanche“. Wenn die Euro-Zone alle Entscheidungen des jüngsten Gipfels umsetze, werde sie stärker aus der Krise hervorgehen. „In zehn Jahren ist der Euro möglicherweise die Währung Nummer eins auf der Welt.“
Die Staats- und Regierungschefs der Euro-Zone hatten sich im Kampf gegen die Schuldenkrise am 9. Dezember auf einen strafferen Haushaltspakt verständigt. Die Finanzmärkte konnte dies aber nur kurz beruhigen. Vor allem die Furcht vor langwierigen Verhandlungen sorgte weiter für Verunsicherung.
Die Angst vor einer Ausweitung der Schuldenkrise hatte die Gemeinschaftswährung in der vergangenen Woche zeitweise auf den tiefsten Stand seit über einem Jahr gedrückt. Der Euro beendete 2011 knapp unter der Marke von 1,30 Dollar und mit einem Minus von rund drei Prozent, das zweite Jahr in Folge mit einem Verlust. Angesichts der Probleme in der Euro-Zone halten Experten die Abschläge aber für moderat.